Augenwischerei zum Schuljahresbeginn

Pressemitteilung 14. August 2013

 

"Alle Jahre wieder!", so kommentiert Karola Stötzel, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, die heutige Pressekonferenz von Kultusministerin Beer zum Schuljahresbeginn.

"Wieder einmal durften wir heute von einer Kultusministerin erfahren: Alles ist in Hessens Schulen so gut wie nie zuvor, es könnte gar nicht besser sein. Leider hat das mit der Realität in den Schulen nichts gemein.

Drei Beispiele: Was Frau Beer hier Ganztagsschulen nennt, hat in der Regel mit einem wirklichen Ganztagsangebot kaum etwas zu tun, sondern bietet lediglich eine pädagogische Mittagsbetreuung an einzelnen Wochentagen an. Und der Sozialindex, den sie als großen Erfolg feiert, ist mit 300 Stellen landesweit alles andere als dazu geeignet, den immer größer werdenden Problemen einer sozial und anderweitig auseinanderdriftenden Schullandschaft Einhalt zu gebieten.

Und auch die Rede von 'so viele Lehrerinnen wie nie zu vor' lässt mich am Wissen der Ministerin über die Zustände im hessischen Schulsystem zweifeln. Denn nach wie vor werden fehlende Stellen durch die höchste Pflichtstundenzahl der Lehrkräfte kompensiert. Die Belastung der Lehrkräfte mit zusätzlichen Verwaltungsaufgaben durch die sogenannte Selbständige Schule wird ebenfalls nicht in die Rechnung aufgenommen", so Stötzel weiter.

"Statt Wahlkampfrhetorik hören zu müssen, würden wir gern einmal Taten von der Kultusministerin sehen. Gefordert ist der Umbau des gespaltenen hessischen Schulsystems hin zu einer inklusiven Ganztagsschule für alle! Davon aber - ja, davon will die Ministerin nichts wissen, wie es scheint", so Stötzel abschließend.