Bildungspolitik

Hessenweite Demonstrationen mit über 2.500 Teilnehmenden

Es ist Zeit für eine Bildungswende in Hessen! | Pressemitteilung

Am heutigen Mittwoch, dem Weltkindertag, sind insgesamt über 2.500 Personen in fünf hessischen Städten für gute Bildung auf die Straße gegangen. Zu den Protestveranstaltungen, zu denen die GEW gemeinsam mit einem breiten Bündnis aufgerufen hatte, kamen Schüler:innen, Eltern und Pädagog:innen. Sie forderten eine Bildungswende in Hessen. An der Demonstration und Kundgebung in Frankfurt nahmen rund 1000 Personen teil. Weitere Demonstrationen und Kundgebungen fanden In Kassel, Fulda, Darmstadt und Gießen statt.


Die Kolleginnen und Kollegen seien es leid, mit Phrasen abgespeist zu werden, sagte Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, auf dem Opernplatz in Frankfurt: „Wir stehen heute hier, weil das Bildungssystem von der Kita über die Schule und die Erwachsenenbildung bis zur Hochschule in einer tiefen Krise steckt.“ In allen Bildungsbereichen sei es normal geworden, den Mangel zu verwalten. „Beispielsweise geben wir mit unserem 15-Punkte-Programm gegen den Lehrkräftemangel der hessischen Politik eine Hilfestellung.“ Es fehle anscheinend noch am politischen Willen, die benötigten finanziellen Mittel für eine bessere Bildung bereitzustellen, betonte Hartmann.


Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, wies in Gießen auf dem Kirchenplatz auf die schwierige Situation in den Kitas und in der sozialen Arbeit hin: „Fachkräftemangel kann man nicht wegdefinieren oder herunterrechnen! Genau das hat die Landesregierung gerade beschlossen. Das mag am Schreibtisch funktionieren, in der Kita aber nicht! Nur wer sich ehrlich den Problemen stellt, wird sie lösen können!“ Die Überlastung der Beschäftigten in der sozialen Arbeit und in den Kitas müsse beendet werden.


Deutschland und Hessen rühmten sich, Wissensgesellschaften zu sein, stellte Dr. Simone Claar, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, in Frankfurt fest. Dabei werde ein beispielloser Widerspruch deutlich: „In den Hochschulen sollen die innovativen Ideen von morgen entstehen. Aber die Studierenden und die Beschäftigte lernen und arbeiten in prekären Verhältnissen. Das ist nicht nur paradox, das ist ein Skandal!“ Daher forderte sie gute, tarifvertraglich geregelte Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten an den hessischen Hochschulen. Eine Entfristungsoffensive müsse langfristige berufliche Perspektiven eröffnen.


Die landesweiten Demonstrationen zogen sich wie ein „Bildungsblitz“ durch Hessen. Sie waren von einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis initiiert worden. Diesem gehören die GEW Hessen, die Landesschüler*innenvertretung, der Landeselternbeirat und weitere Organisationen an. Die Demonstrationen sind Teil der bundesweiten „Bildungswende JETZT!“. In den anderen Bundesländern werden vielfältige Aktionen am 23. September stattfinden.

­­­­­­­­­­­­­­


        Kontakt


         Referent Bildungspolitik

           Dr. Roman George
           069–971293–20
           Fax 069–971293–93 
           rgeorge@gew-hessen.de