GEW Hessen begrüßt zusätzliche Deutschstunde: Förderung muss bedarfsgerecht an den Schulen eingeführt werden

Unterricht muss von Fachkräften durchgeführt werden | Pressemitteilung

Die GEW Hessen begrüßt das heute während einer Pressekonferenz vorgestellte Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ der Landesregierung. Das Hessische Kultusministerium will eine zusätzliche Deutschstunde in der ersten und zweiten Klasse an ausgewählten Schulen einführen. Für das Gelingen der Initiative ist es wichtig, dass die zusätzliche Arbeit von Fachkräften geleistet wird.

 

Mit Blick auf die PISA-Studie des letzten Jahres befürwortet die GEW, dass die Deutschkenntnisse der Schülerinnen und Schüler bereits in der Grundschule stärker gefördert werden sollen. Die Fähigkeit zum Lesen und Schreiben sei elementar für das weitere Leben. Deshalb sei es wichtig, dass die zusätzliche Deutschstunde zu erst dort eingeführt wird, wo der Bedarf am größten ist. Der hessische GEW-Vorsitzende Thilo Hartmann fordert, dass die zusätzliche Arbeit von Fachpersonal geleistet werden muss:

Der zu erwartende Mehraufwand an den Grundschulen muss von Fachpersonal übernommen werden und darf nicht zur Überlastung der bereits vorhandenen Lehrkräfte führen.“ Außerdem sei es wichtig, dass die Landesregierung alle Maßnahmen zusätzlich zu dem von der Bundesregierung geplanten Startchancenprogramm finanziere und durch eigene Finanzmittel ergänze. „Besonders Schülerinnen und Schüler in Brennpunktschulen benötigen eine intensivere Förderung. Hier muss Herr Schwarz auf eine bedarfsgerechte Verteilung der Mittel achten, um so die Chancengleichheit zu erhöhen.“ Außerdem müsse das Landesprogramm schnellstmöglich auf alle hessischen Schulen ausgeweitet werden.

 

Für die dritten und vierten Klassen stellte Kultusminister Schwarz ein Pilotprojekt zur weiteren Stärkung der Sprache Deutsch vor. Bei der Umsetzung sind die schulischen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Auf Grund des Lehrkräftemangels ist zu beachten, dass die Deutschstunde an vielen Schulen nicht zusätzlich erteilt werden kann. Deshalb muss es nach Auffassung von Hartmann möglich sein, eine Modifizierung des Stundeplans vorzunehmen.