Intensive Diskussionen zur Fachtagung "InteA – Wie kann es gehen?!"

Beschulung von Geflüchteten in Berufsbildenden Schulen und Schulen für Erwachsene

30. Mai 2016, Frankfurt

Momentan gibt es über 300 InteA-Klassen an rund 71 Berufsbildenden Schulen und noch einige an den Schulen für Erwachsene. Das Kultusministerium geht davon aus, dass es 600 Klassen im Laufe des Jahres werden und dass alle Berufsbildenden Schulen und SfE InteA-Klassen haben werden. Mit großem Engagement arbeitet Ihr bereits in InteA-Klassen oder bereitet Euch auf diese Arbeit vor. An die GEW wurde einiges an Kritik und Forderungen herangetragen. In dieser Fachtagung möchten wir Euch Anregungen für Eure Arbeit geben und Räume schaffen Eure Erfahrungen auszutauschen. Darüber hinaus möchten wir Eure Meinungen und darauf aufbauende Forderungen sammeln, um diese politisch zu gewichten und voranzubringen.

Eingangs werden Ralf Becker und Birgit Koch die momentanen Rahmenbedingungen von InteA vorstellen.Danach wird Prof. Dr. Magdalena Michalak vom Lehrstuhl Didaktik Deutsch als Zweitsprache/Department Fachdidaktiken der Universität Erlangen-Nürnberg zum Thema sprachliche Vorbereitung auf die berufliche Ausbildung sprechen.

Sprache ist eine Voraussetzung für eine berufliche Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Daher ist es wichtig, dass neu angekommene Flüchtlinge möglichst schnell und effektiv Deutsch lernen. Wie können sie dabei am besten unterstützt werden? Ausgehend von der Spezifik des Zweitsprachenerwerbs von jungen Erwachsenen wird in dem Vortrag diskutiert, welche didaktischen Konzepte für die Entwicklung ihrer sprachlichen Kompetenzen von der alltäglichen zur berufsspezifischen Kommunikation bedeutend bzw. empfehlenswert sind. Bei einer Bewertung von Beschulungsmodellen lohnt sich der Blick über die Landesgrenzen hinaus. Das Hamburger Modell „AV-M-Dual“ verknüpft Sprachförderung mit Berufsorientierung und Betriebspraktika. Ähnliche Modelle gibt es in NRW und BaWü. Martin Neumann und Nikolaus Mainusch werden die Rahmenbedingungen und die pädagogischen Grundsätze von „AV-M-Dual“ vorstellen. In den AGs wird die Möglichkeit geschaffen, sich über die Aspekte: Traumatisierung, Alphabetisierung und Grundbildung, konkrete Arbeit in „AV-M-Dual“ und das Miteinander von einheimischen und zugewanderten Jugendlichen an der Schule auszutauschen.

Im abschließenden Plenum sollen auf Grundlage der bereits an die GEW herangetragenen Anregungen und Kritik und der Ergebnisse der Diskussion in den AGs Perspektiven für Hessen diskutiert und beschlossen werden.

Programm

  • 10.00 Uhr Ankommen
  • 10.30 Uhr Begrüßung und Hessische Rahmenbedingungen (InteA) | Birgit Koch, Landesvorsitzende GEW Hessen, Ralf Becker, Vorsitzendenteam Fachgruppe Berufsbildende Schulen
  • 11.00 Uhr „Deutsch ist erstmal das Allerwichtigste, oder?“ | Sprachliche Vorbereitung auf die berufli- che Ausbildung | Prof. Dr. Magdalena Michalak, F.-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 12.00 Uhr „AV-M-Dual“ – Spracherwerb und dualisierte Berufsorientierung | Martin Neumann, Nikolaus Mainusch, G1 Hamburg
  • 13.00 Uhr Mittagessen
  • 13.45 Uhr Arbeitsgruppen
  • 15.30 Uhr Kaffeepause
  • 16.00 Uhr Perspektiven für Hessen | Birgit Koch, Ralf Becker
  • 17.00 Uhr Ende

Arbeitsgruppen

AG 1 „AV-M-Dual“ konkret

Martin Neumann, Nikolaus Mainusch, Jamshid Yousufi und Mohamed Mooto Abdieine, G1 Hamburg
„AV-M-Dual“ hat interessante Rahmenbedingungen und pädagogische Ansätze.
Die beiden Lehrkräfte und die beiden Schüler werden erläutern, wie an der G1 „AV-M-Dual“ umgesetzt wird und stehen für Fragen, aber auch für Anregungen zur Verfügung.

AG 2 Einheimische und Einwanderer: Möglichkeiten der Integration durch Begegnung

Rolf Daniel, ARS Marburg
Sie sehen sich jeden Tag in den Pausen, sie gehen in die Cafeteria und frühstücken im gleichen Raum. Wie aber, so unsere Frage als Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte, kann man die Jugendlichen aus Deutschland mit jenen zusammen ins Gespräch bringen, die jetzt hier ihr neues Leben beginnen?
In dieser AG soll das mit- und voneinander Lernen innerhalb und außerhalb der Schule am Beispiel des Projektes „Schüler für Schüler“ an der Adolf-Reichwein-Schule in Marburg diskutiert werden.

AG 3 Traumapädagogik in der Schule

Petra Volke-Scheili, Lehrerin, Elisabeth-Knipping-Schule Kassel, Fachberaterin für Psychotraumatologie
Psychotrauma - Warum es uns fundamental in der pädagogischen Arbeit berührt.
Was ist ein Trauma?
Woran erkenne ich traumatisiertes Verhalten?
Was ist im schulischen Alltag zu tun?
Der Vortrag beleuchtet das Thema anhand dieser Kernfragen.

AG 4 Alphabetisierung und Grundbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Annemarie Brinskelle, Kerschensteinerschule Wiesbaden
Viele Geflüchtete haben nur geringe Schulerfahrung. Für diese Jugendlichen sind Alphabetisierungsmaßnahmen notwendig, in denen darüber hinaus eine Vermittlung von Lernmethoden (Lernen lernen) angestrebt werden muss.
Anhand von Beispielen soll gezeigt werden, worauf dabei zu achten ist. Außerdem werden Materialien vorgestellt.
Organisatorisches

Zielgruppe

Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte an BBS und SfE

Tagungsgebühr

5 Euro GEW-Mitglieder
10 Euro Nichtmitglieder (inkl. Essen und Getränke)

Anmeldung bis 23. Mai

 info@gew-hessen.de
Bitte mit Angabe von Name, E-Mail, GEW-Mitgliedschaft (ja/nein) und Wahl der Arbeitsgruppe  

Akkreditierung

Die Anerkennung als Fachtagung ist bei der Hessischen Lehrkräfteakademie beantragt.

Anfahrt DGB Haus

http://www.saalbau.com/pdf-download/Anfahrt-Dateien/Anfahrt-DGB.pdf

Flyer