Über 500 Teilnehmende fordern höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen

Hochschulaktionstag in Hessen

Am bundesweiten Hochschulaktionstag beteiligten sich heute rund 500 hessische Beschäftigte und Studierende. Sie wiesen mit Kundgebungen und Ständen an den Universitäten in Kassel, Marburg, Gießen, Frankfurt und Darmstadt auf ihre prekären Arbeitsbedingungen hin. Unter dem Titel „Schluss mit prekärer Wissenschaft“ riefen unter anderem die Gewerkschaften GEW und ver.di sowie studentische Hochschulgruppen zu den Aktionen auf. Diese fanden im Rahmen der bundesweiten Tarifrunde der Länder statt.


Bei der größten Versammlung an der Goethe-Universität Frankfurt kritisierte der stellvertretende Bundesvorsitzende der GEW, Dr. Andreas Keller, die hohe Anzahl befristeter Arbeitsverträge an Hochschulen: „Immer mehr Zeitverträge führen keineswegs zu wissenschaftlicher Innovation, sondern fördern angepasste Wissenschaften.“ Die GEW erwartet für die Tarifrunde in Hessen, dass mehr unbefristete wissenschaftliche Arbeitsverhältnisse an den Hochschulen geschaffen werden. Aktuell liegt der Anteil bei unter 20 Prozent und soll verpflichtend auf 35 Prozent angehoben werden. Darüber hinaus fordern die Gewerkschaften bundesweit und in Hessen 10,5 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro monatlich sowie einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte. „Statt in den Tarifverhandlungen ein Angebot vorzulegen, mauern die Arbeitgeber“, kritisiert Dr. Andreas Keller das bisherige Schweigen der Arbeitgeber zu den Forderungen. Ein Tarifergebnis in den Ländern wird für Anfang Dezember erwartet, in Hessen beginnen die Verhandlungen am 14. Februar 2024.


Eine Beschäftigte berichtete auf dem „Work Slam“ an der Goethe-Universität über ihre Lage: „Ich möchte gerne weiterhin in der Forschung arbeiten. Gleichzeitig bietet mir meine aktuelle Beschäftigung keine stabile Grundlage, auf der ich mein weiteres Leben gestalten kann.“ Besonders die nicht dokumentierbaren Überstunden, der fehlende Urlaub und die befristete Beschäftigung machten ihre Zukunft unsicher.


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