In Hessen findet der bundesweite Hochschulaktionstag am Montag, den 20. November 2023, in Kassel, Darmstadt, Gießen, Marburg und Frankfurt statt. Dazu ruft ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Initiativen, Studierendenvertretungen und hochschulpolitischen Organisationen auf. Die hessischen Beschäftigten und Studierenden protestieren für eine deutliche Gehaltserhöhung und einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte. An der Goethe-Universität Frankfurt startet die Kundgebung um 12.30 Uhr, vor dem Präsidium am Campus Westend. Neben lokalen Vertreter:innen des Bündnisses, spricht Dr. Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bund.
Dr. Simone Claar, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, unterstützt den bundesweiten Hochschulaktionstag: „Schluss mit der prekären Wissenschaft! Für die insgesamt 12.000 Hilfskräfte an den hessischen Hochschulen gilt kein Tarifvertrag. Das ist ein Skandal und muss sich dringend ändern. Deshalb wollen wir in der kommenden Tarifrunde 2024 endlich tarifrechtliche Regelungen für studentische Hilfskräfte vereinbaren.“ Die ausufernde Befristungspraxis sei ebenfalls nicht hinnehmbar. „Trotz langer Diskussionen und Selbstverpflichtungen auf Arbeitgeberseite hat sich kaum etwas getan. Deshalb wollen wir jetzt endlich verbindliche Tarifregelungen für die hessischen Hochschulen vereinbaren“, sagt Dr. Simone Claar.
Der Hochschulaktionstag ist gleichzeitig ein Zeichen an die zukünftige Hessische Landesregierung. Die langfristigen hochschulpolitischen Herausforderungen müssen im Koalitionsvertrag bedacht werden. Pascal Annerfelt, Sprecher der Fachgruppe Hochschule und Forschung der GEW Hessen, macht deutlich: „Das Land Hessen muss unabhängig von Drittmitteln und Projektförderung in Lehre und Forschung investieren. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Mitbestimmung der Beschäftigten.“ Beides seien zentrale Aspekte für eine zukunftsfähige Wissenschaftslandschaft in Hessen. Gleichzeitig könne die neue Landesregierung auf Bundesebene dringende Reformen anstoßen. „Zum Beispiel, muss der BAFöG-Satz angehoben und das Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) grundlegend reformiert werden. Nur werden die prekären Bedingungen in der Wissenschaft abgebaut“, sagt Pascal Annerfelt. Er ist ebenfalls befristeter wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt.
Alle Aktionen:
Kassel: 12 Uhr, Tarif-Infostand vor der Mensa am Holländischen Platz, Universität Kassel.
Marburg: 12 Uhr, Aktive Mittagspause und Infostände bei der Mensa | 20 Uhr, Kneipenabend im Market.
Gießen: 12 bis 14 Uhr, Aktive Mittagspause mit Glühwein und Kakao | 20 Uhr, Kneipenabend, im Pits Pinte, Grünberger Str. 31.
Darmstadt: 12 Uhr, Kundgebung bei der Hochschulstr. 1 | 20 bis 22 Uhr, Pub Quiz im Schlosskeller in Darmstadt.
Frankfurt: 12.30 Uhr, Kundgebung vor dem Präsidium am Campus Westend, Goethe-Universität | 13 Uhr "Work Slam" Eure Anekdoten aus dem Arbeitsalltag, PEG-Foyer am Campus Westend.
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