Kritik an der Bildungspolitik des Kultusministeriums ernstnehmen!

GEW Hessen zum Rücktritt von Volkmar Heitmann | Pressemitteilung

Die GEW Hessen bedauert den gestern verkündeten Rücktritt von Volkmar Heitmann, dem Vorsitzenden des Landeselternbeirats (LEB) Hessen, und wünscht ihm alles Gute für die Zukunft. An seiner Entscheidung wird deutlich, wie stark das gezeichnete Bild des Kultusministers von dem tatsächlichen Zustand der hessischen Bildungspolitik abweicht.


Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, sagte dazu: „Volkmar Heitmann ist wegen der mangelhaften strukturellen Zusammenarbeit  zurückgetreten. Das ist ein katastrophales Zeugnis für die Beteiligung von Eltern an der Bildungspolitik des Kultusministeriums.“ Heitmann kritisierte zudem, dass die Beteiligung im Elternbeirat nur für wohlhabende Eltern mit den entsprechenden finanziellen und zeitlichen Mitteln möglich sei. Viele Eltern finden keine Zeit sich zu beteiligen, weil das Ehrenamt in dem Gremium nicht etwa mit Ehrenämtern in Kreis- und Stadtparlamenten gleichgestellt sei. „Die Schule als gelebter Ort der Demokratie muss für alle offen sein. Das gilt für alle Beschäftigten, Schüler:innen und Eltern. Nur so lässt sich Demokratie langfristig in der Gesellschaft verankern.“


Wir erwarten vom Kultusminister, dass er die Vorwürfe ernstnimmt, statt systemische Probleme auf individuelle Befindlichkeiten zu reduzieren. Mangelnde Wirksamkeit, Lehrkräftemangel, und sinkende Bewerber:innenzahlen für das Referendariat in Hessen haben nichts mit individuellen Befindlichkeiten, sondern mit schlechten Bedingungen zu tun. Die GEW Hessen freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem Landeselternbeirat, auch in veränderter personeller Zusammensetzung.