GEW fordert 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro monatlich mehr für die Landesbeschäftigten

Tarifrunde 2024 Hessen | Pressemitteilung

Nach dem Forderungsbeschluss der Tarifkommissionen der DGB-Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes am Mittwoch, den 8. November 2023, erklärte Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen:

 

„Die Beschäftigten im Landesdienst erwarten angesichts der sehr hohen Inflation in den Jahren 2022 und 2023 einen deutlichen Lohnzuwachs. Das ist während der Forderungsdiskussion bei uns klar formuliert worden. Ein hoher Abschluss ist aber auch deshalb notwendig, damit das Land Hessen auf dem Arbeitsmarkt in Zukunft überhaupt bestehen kann. Beispiel Schulen: Bis 2030 fehlen nach unseren Berechnungen in Hessen rund 12.000 ausgebildete Lehrkräfte. Werden die Beschäftigten in der Tarifrunde 2024 abgehängt, besteht kaum noch eine Chance, diese Lücke zu füllen. Zudem hat das Land in den letzten Jahren auf Kosten der Beschäftigten umfangreiche Sparmaßnahmen umgesetzt. Zwischen 2019 und 2022 sank sogar der absolute Schuldenstand des Landes. Trotz erheblicher Mehrausgaben aufgrund der Corona-Krise. Der Anteil der Schulden am Bruttoinlandsprodukt fiel sogar von 13,7 auf 12,4 Prozent. Ein ‚Weiter So‘ wäre angesichts der leeren Portemonnaies der Beschäftigten und des Fachkräftemangels völlig unverantwortlich.“

 

 

Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, Dr. Simone Claar, erläuterte ergänzend: „In der Tarifrunde 2024 wollen wir auch endlich tarifrechtliche Regelungen für studentische Hilfskräfte vereinbaren. Für die insgesamt 12.000 Hilfskräfte an Hessens Hochschulen gilt kein Tarifvertrag. Das ist ein Skandal und muss sich dringend ändern. Ebenso wenig ist die ausufernde Befristungspraxis an hessischen Hochschulen hinnehmbar. Trotz langer Diskussionen und Selbstverpflichtungen auf Arbeitgeberseite hat sich kaum etwas getan. Deshalb wollen wir jetzt endlich verbindliche Tarifregelungen.“

 

 

Die Gewerkschaften erwarten zudem in der Tarifrunde 2014 den Ausbau der Jahressonderzahlung zu einem vollen 13. Monatsgehalt. Derzeit beträgt die Jahressonderzahlung in den Entgeltgruppen 9a bis 16 knapp 55 Prozent und in den Entgeltgruppen 1 bis 8 rund 82 Prozent eines Monatsgehalts.

 

Tarifinfo Nr. 1