Der hessische Landtag befasst sich heute mit den zwischen Wissenschaftsministerium und den Hochschulen geschlossenen Zielvereinbarungen bis zum Jahr 2025. „Die schwarz-grüne Regierungskoalition benennt mit besserer Betreuung, unbefristeter Beschäftigung und Nachhaltigkeit wichtige Ziele und will diese richtigerweise stärker finanziell honorieren. Wir sehen aber aktuell wenig Bewegung auf Seiten der Hochschulen und fragen uns, ob die Ziele ambitioniert genug sind“, so Dr. Simone Claar, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Hessen zu dem Entschließungsantrag des Landtages.
„Die meisten neuen Einstellungen und Entfristungen sind für das Jahr 2024 bis 2025 geplant, Verbesserungen für die Studierenden und Beschäftigten heute sind damit erstmal vertagt“, so Dr. Simone Claar weiter. Sie befürchtet sogar, dass die Ziele verfehlt werden könnten: „Grundlage der anvisierten Verbesserungen sind die von den Kultusministerien prognostizierten, sinkenden Studierendenzahlen. In der Vergangenheit lag aber die Kultusministerkonferenz fast immer falsch mit ihren Prognosen. Falls sich z.B. mehr Studierende eines Jahrgangs für ein Hochschulstudium entscheiden und dies ist - auch aufgrund des Trends zur Akademisierung einiger Ausbildungsberufe - nicht auszuschließen, dann verpuffen die erhofften Effekte.“ Sie benennt den Auftrag ihrer Gewerkschaft: „Wir kämpfen weiter für langfristige Perspektiven für die Beschäftigten! Wir werden genau hinschauen und gegenüber den Hochschulen sowie dem Land Druck machen, die formulierten Ziele tatsächlich zu erfüllen.“ Das gilt auch für die Verbesserung der Qualität in der Lehre und Studium. Nathalie Schäfer, Sprecherin der Studierenden in der GEW Hessen dazu: „Gute Betreuung im Studium braucht eine hohe Zahl an Lehrenden, die aber auch genug Zeit haben, sich um unsere Hausarbeiten, Prüfungen und Anliegen zu kümmern.“
Darüber hinaus ist die GEW Hessen bei einzelnen Hochschulen, z.B. der Goethe-Universität Frankfurt und der Justus-Liebig-Universität Gießen, über die in den Zielvereinbarungen festgehaltenen Beschäftigtenzahlen etwas verwundert. „Wir verfolgen seit vielen Jahren ebenfalls sehr genau die Entwicklungen der Beschäftigtenzahlen und die uns vorliegenden Daten gehen im Einzelfall sehr weit auseinander. Je nach Rechnung und Korrektheit der Zahlen in den Zielvereinbarungen, ist das Ergebnis für eine einzelne Hochschule schnell deutlich besser oder deutlich schlechter“ so Tobias Cepok, Referent für Hochschule und Forschung bei der GEW Hessen. Cepok weiter: „Personalstatistik ist nicht einfach, wir werden dies genau prüfen und gegebenenfalls Ungereimtheiten benennen.“