Die heute veröffentlichten Zahlen des „Fachkräfte-Radar für Kita und Grundschule 2022“ der Bertelsmann-Stiftung zeigen nach Ansicht der hessischen GEW, dass sich beim Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung erhebliche Probleme abzeichnen. Nach den Berechnungen im Fachkräfte-Radar werden im Jahr 2030 mehr als 5.000 Fachkräfte für die Ganztagsförderung aller Grundschulkinder in Hessen fehlen.
Dazu sagte der Vorsitzende der GEW Hessen, Thilo Hartmann: „Schon jetzt besteht ein erheblicher Fachkräftemangel. Die Arbeitsbedingungen von Erzieher:innen, Lehrkräften und anderer im Ganztag tätigen Berufsgruppen müssen zügig verbessert werden, um die Arbeitsfelder Kita und Schule attraktiver zu machen und Personal zu gewinnen.“
Die Landesregierung, so Hartmann, dürfe ihren Kopf nicht länger in den Sand stecken: „Wir fordern von der Landesregierung, dass sie endlich transparent darlegt, wie der Anspruch auf Ganztag in Hessen ab dem Schuljahr 2026/27 umgesetzt werden soll. Die Verantwortung für den Ganztag wie im Pakt für den Nachmittag weitgehend in die Verantwortung von Schulträgern, Vereinen und Elterninitiativen zu legen, ist aus unserer Sicht ein Holzweg. Hier besteht ein Flickwerk von Honorarverträgen ohne Tarifbindung, in scheinselbstständiger Tätigkeit, ohne Vertretung durch Personal- oder Betriebsräte. Wir fordern die Landesregierung auf, sich das Bundesland Thüringen zum Vorbild zu nehmen. Dort sind Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher gleichermaßen beim Land beschäftigt.“