Am 13. Juli versammelten sich Grundschullehrkräfte auf dem Ludwigsplatz in Darmstadt, um sich für eine gerechte Besoldung einzusetzen. Die Teilnehmenden machten darauf aufmerksam, dass Grundschullehrkräfte in Hessen weiterhin schlechter bezahlt werden als die Kolleginnen und Kollegen an den anderen Schulformen. „Die Beschäftigten in der Grundschule sind zu 90 Prozent Frauen. Die schlechtere Bezahlung ist ungerecht und diskriminiert dazu die Kolleginnen an den Grundschulen“, betonte Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen.
Die Beschäftigten an den Grundschulen werden momentan nach A 12 besoldet. Damit werden sie eine ganze Besoldungsstufe niedriger eingeordnet, als die Kolleg:innen an anderen Schulformen.
Dabei sind die professionellen Anforderungen stetig angestiegen. „Die zusätzlichen Anforderungen an die Grundschullehrkräfte macht eine bessere Besoldung nach A 13 unausweichlich“, forderte Heike Ackermann. „Mittlerweile wird die Arbeit der Grundschullehrkräfte in fast allen Bundesländern besser vergütet als in Hessen. Wenn die höhere Pflichtstundenzahl in Hessen berücksichigt wird, ist die Besoldung nur noch im Saarland niedriger. So kann dem riesigen Lehrkräftemangel an Grundschulen nicht begegnet werden“, so Ackermann weiter.
Hintergrund: „Die Reise für A 13“ ist eine mehrmonatige Kampagne der GEW Hessen, die auf diesen Missstand aufmerksam machen möchte. Inzwischen hat die Mehrheit der Bundesländer die Bezahlung von Grundschullehrkräften verbessert. Diese werden in Hessen deutlich schlechter bezahlt als in den meisten anderen Bundesländern. Der Lebensverdienst von Grundschullehrkräften in Hessen ist um 140.000 Euro geringer als im Bundesdurchschnitt. Zum laufenden Schuljahr hat das Nachbarland Thüringen die Besoldung angehoben. Auch die neue schwarz-grüne Landesregierung aus Nordrhein-Westfalen, hebt die Besoldung der Grundschullehrkräfte stufenweise an. Der Handlungsdruck auf die hessische Landesregierung steigt damit weiter an.