Laut Thilo Hartmann, dem Vorsitzenden der GEW Hessen, sind die heute bekannt gewordenen Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers keine Überraschung: „Laut der Umfrage sind gerade einmal fünf Prozent der Lehrkräfte der Auffassung, dass ihre Arbeitsbelastung angemessen ist. Die starke Überlastung der Lehrkräfte ist ja auch eines der zentralen Ergebnisse unserer Frankfurter Arbeitszeit- und Arbeitsbelastungsstudie aus dem Frühjahr 2020. Und die Situation an den Schulen hat sich durch Corona weiter verschärft. Aus unserer Sicht ist dies schon lange nicht mehr hinnehmbar.“
Leider, so Hartmann weiter, stelle sich das hessische Kultusministerium taub, wenn entsprechende Befunde präsentiert werden: „Ein aktuelles Beispiel sind die Abiturklausuren, die jetzt zum zweiten Mal nach den Osterferien geschrieben worden sind. Wir haben darauf hingewiesen – und dies durch unsere gestern veröffentlichte Erhebung dazu auch belegt –, dass dies zu einer extremen Spitzenbelastung der Gymnasiallehrkräfte führt. Denn schließlich entfallen die Osterferien an Zeitraum für die Korrekturen. Kultusminister Lorz ist das aber offensichtlich egal. Und es ist nicht erkennbar, wie das Kultusministerium endlich verhindern möchte, dass hessische Lehrkräfte erheblich über der eigentlich gesetzlich zulässigen Arbeitszeit beschäftigt sind.“
Hartmann forderte substanzielle Entlastungen für alle hessischen Lehrkräfte. Nur so könne sichergestellt werden, dass in Zukunft wieder ausreichend viele junge Menschen den Beruf der Lehrerin und des Lehrers ergreifen.