Alle hessischen Studierendenvertretungen haben gemeinsam mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen, ver.di Hessen und der DGB-Jugend Hessen-Thüringen einen umfangreichen Forderungskatalog zum digitalen Hochschulsemester vorgelegt.
Die Studierendenvertretungen und die Gewerkschaften fordern zusätzlich zu den Bundesmitteln finanzielle Entlastungen für Studierende. So auch Nathalie Schäfer, Studentin an der Goethe-Universität Frankfurt und Sprecherin der Studierenden in der GEW: „Die Soforthilfe reicht aktuell noch nicht aus, der Kredit ist eine Schuldenfalle. Wir erwarten, dass das Land Hessen noch eine Schippe drauf legt und die Bundesmittel mit eigenen Mitteln flankiert.“ Daneben sehen die Organisationen das Land in der Pflicht seine Möglichkeiten auszuschöpfen Studierende zu entlasten, beispielsweise durch eine Reduzierung der Mieten in Wohnheimen oder eine Stundung der Semesterbeiträge.
Dunya Ballout, ebenfalls Sprecherin der hessischen GEW-Studierenden und immatrikuliert in Kassel, sieht auch Bedarf in der Semesterorganisation: „Unser Workload in der digitalen Lehre ist zu hoch, jede Woche naht eine andere Abgabefrist. Das Land Hessen muss auf einheitliche und möglichst kulante Regelungen hinwirken. Wenn Studierende bei Prüfungen durchfallen, dürfen diese einmalig nicht gezählt werden.“
Das Bündnis aus Studierenden und Gewerkschaften sieht nicht nur die Belastungen für Studierende, sondern auch Verwaltung und Lehre stehen erheblich unter Druck. Dr. Simone Claar, Referatsleiterin Hochschule und Forschung der GEW Hessen, fordert vom Land die Änderungen auf Bundesebene zu ergänzen: „Alle befristeten Arbeitsverträge müssen um 6 Monate oder mindestens die Zeit der Corona-Pandemie automatisch ohne bürokratische Einzelfallprüfung verlängert werden.“
Der Forderungskatalog umfasst die Themen Finanzen, Regelungen zum Semester, Technik, internationale Studierende, studentisch Beschäftigte, Mitbestimmung sowie Lehre und Verwaltung.