Tests allein schützen nicht vor Ansteckung!

GEW Hessen: Baldiges Impfangebot an Sozialpädagogische Fachkräfte in Kitas und Schulbetreuungen

Pressemitteilung 18. Februar 2021

Die GEW Hessen begrüßt die von der Landesregierung angekündigten erweiterten Möglichkeiten für Beschäftigte in Kindertageseinrichtungen und Schulbetreuungen sich freiwillig und anlasslos auf das Corona-Virus testen zu lassen. „Tests schützen aber nicht vor einer Ansteckung“ gibt die GEW Landesvorsitzende Maike Wiedwald zu bedenken. „Die anlasslosen Tests sind sinnvoll, um einer schnellen Ausbreitung einen Riegel vorzuschieben, damit sich die betroffenen Beschäftigten rechtzeitig in Quarantäne begeben können sowie weitere Testungen bspw. der Kinder vorgenommen werden können. Die sich sehr viel schneller verbreitenden britische Mutation des Corona-Virus macht uns da sehr viele Sorgen.“ Auch wenn die Infektionszahlen hessenweit abnehmen, dürfe man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen, mahnt Wiedwald.

Tests seien somit ein wichtiger Bestandteil, um das Infektionsgeschehen im Griff zu behalten.  Sie könnten aber nur flankierend zur Sicherheit in den Einrichtungen eingesetzt werden. „Viel wichtiger ist es, die Impfungen der Erzieherinnen und Erzieher vorzuziehen.“ fordert Wiedwald. „In den Kitas kann kein Abstand eingehalten werden. So helfen die Fachkräfte helfen beim Essen, beim Toilettengang oder wechseln Windeln.“

Auch bei ansonsten strengem Einhalten der Hygienevorschriften sei es Teil der pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen, dass die Beschäftigten engen Kontakt zu den Kindern hätten. Dadurch kann sich das Virus verbreiten.  „Kitas sind Teil der Gesellschaft. Ein hohes Infektionsgeschehen in der Gesellschaft spiegelt sich in einem erhöhten Infektionsgeschehen in den Kitas wieder. Nur das Kinder als Virusträger häufig keine oder nur schwache Symptome aufweisen. Das Virus macht leider nicht vor dem Kita-Zaun halt.“, merkt Wiedwald an.

„Ein eingeschränkter Regelbetrieb wie er von der Landesregierung für ab dem 22. Februar 2021 ausgerufen wurde ist nur in Verbindung mit einer baldigen  Impf-Perspektive für die Kolleginnen und Kollegen akzeptabel.“ fasst Wiedwald die Stimmung in den Einrichtungen zusammen. Bisher ist geplant, die Fachkräfte in der Stufe 3 des Impfplans gegen Covid-19 zu impfen. Die GEW Hessen fordert, die Erzieherinnen und Erzieher in die Stufe 2 vorzuziehen.

„Da die Impfung von Kindern bisher und aus guten Gründen nicht vorgesehen ist, fordern wir zudem einen transparenten Stufenplan für die hessischen Kindertageseinrichtungen, nach dem ab bestimmten Inzidenzen weitere Einschränkungen im Betrieb vorgenommen werden.“, fordert Wiedwald weiter. Das trage zur Planbarkeit in den Einrichtungen und in den Familien bei, so dass vor Ort zügig bei einem hohen Infektionsgeschehen eingegriffen werden könnten. „Zudem scheint es auch auf lange Sicht klug, das Infektionsgeschehen bei den Kindern gut im Blick zu behalten. Bisher können auch medizinische Expertinnen und Experten  nicht einschätzen, welche Langzeitfolgen eine  Covid-Erkrankung  - selbst ohne Symptome oder bei mildem Verlauf  - bei Erwachsenen,  aber auch bei Kindern haben kann. Aus unserer Sicht bieten die sogenannten Spucktests hier eine gute Möglichkeit für die Kinder und die Beschäftigten. Sie sind recht einfach in der Handhabung, was der Zuverlässigkeit zuträglich ist, sie sind nicht so unangenehm in der Durchführung und trotzdem sehr zuverlässig.“, gibt Wiedwald abschließend zu bedenken.

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