Tarif- und Besoldungsrunde: GEW Hessen bekräftigt Forderung

nach 5,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 175 Euro monatlich

PM 6. März 2015

Am 6. März startete in Wiesbaden die erste Tarifverhandlungsrunde für die Beschäftigten des Landes Hessen.

Landesvorsitzende Birgit Koch bekräftigte dabei die Forderung nach Lohnzuwächsen in Höhe von 5,5 Prozent mindestens 175 Euro monatlich für die Tarifbeschäftigten sowie die Beamten und Beamtinnen des Landes: „Die Steuerquellen sprudeln in Hessen. 2014 konnte der Finanzminister fast eine halbe Milliarde Euro mehr als im vorangegangenen Jahr an Steuern einnehmen. Auch die Beschäftigten des Landes Hessen haben ein Recht darauf, an der wirtschaftlichen Entwicklung teilzuhaben. Der Einkommensvorsprung der Beschäftigten in der Privatwirtschaft gegenüber dem öffentlichen Dienst ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden.“

Für Lehrkräfte geht es in der Tarif- und Besoldungsrunde auch um eine Reduzierung der Arbeitszeit um eine Pflichtstunde durch Übernahme der im Tarifvertrag vereinbarten Vierzig-Stunden-Woche.

Die Arbeitgeberseite legte bei der Verhandlungsrunde am 6. März 2015 kein verhandlungsfähiges Angebot vor.

Die GEW ruft deshalb die Tarifbeschäftigten in den hessischen Schulen und Hochschulen zu einem eintägigen Warnstreik am Mittwoch, 11. März  auf.

„Wir müssen den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen“, erklärte Birgit Koch, „denn es gilt, ein Abhängen des Öffentlichen Dienstes im finanzstarken Hessen und die weitere Abwertung der dort von den Kolleginnen und Kollegen geleisteten Arbeit zu verhindern.“

Hintergrund:

Hessen war 2004 aus der „Tarifgemeinschaft deutscher Länder“ (TdL) ausgetreten. Seitdem werden die Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten eigenständig geführt. Dennoch ist ein mögliches Ergebnis bei den zurzeit stattfindenden Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und TdL auch für die Tarifbeschäftigten beim Land Hessen aufgrund verschiedener tarifrechtlicher Regelungen von Bedeutung. Dies gilt sowohl für die Frage einer tarifvertraglich festgelegten Eingruppierung der Lehrkräfte, die dann nach einer möglichen Einigung mit der TdL auch in Hessen verhandelt werden würde, als auch für die von den Arbeitgebern beabsichtigten Kürzungen bei der Zusatzversorgung.

Von der hessischen Tarifrunde sind über 40.000 Angestellte beim Land betroffen.

An der Goethe-Universität Frankfurt und an der TU Darmstadt wird eigenständig verhandelt.