Mathematikwettbewerb und Lernstands-Erhebungen aussetzen!

Gemeinsame PE von GEW Hessen, Landeselternbeirat, Landesschüler*innenvertretung

26.11.2020

 

Mit absolutem Unverständnis reagieren die Landesschüler*innenvertretung, der Landeselternbeirat und die Bildungsgewerkschaft GEW auf das Vorhaben des Kultusministeriums, in der gegenwärtigen, pandemiebedingt hochschwierigen Unterrichtssituation an arbeitsintensiven und pädagogisch nutzlosen Vorgaben festzuhalten. Das gilt insbesondere für die geplante Durchführung von Lernstandserhebungen, aber auch für den Mathematikwettbewerb in der 8. Jahrgangsstufe.

Gerade die sehr engen zeitlichen Vorgaben des Mathematikwettbewerbs lassen sich kaum anders lösen, als alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen räumlich zentral zusammenzubringen – entgegen allen Verlautbarungen, auf die Trennung der Lerngruppen zu achten. Auch ist die flächendeckende Ermittlung von „Lernständen“ schon in Nicht-Pandemiezeiten pädagogisch höchst umstritten, in der aktuellen Situation ist dies schlicht unsinnig. Eine nur ansatzweise Vergleichbarkeit kann es aufgrund der von Schule zu Schule völlig unterschiedlichen Ausgangssituation gar nicht geben. „Dies ist ein weiterer durchsichtiger Versuch des Kultusministers, der Öffentlichkeit eine ‚Normalität‘ des Schulbetriebs vorzugaukeln, die in Zeiten von Corona an keiner einzigen Schule in Hessen gegeben ist.“, so Landesschulsprecher Dennis Lipowski.

Hinzu kommt, dass diese Sonderaufgaben immer mit einem erheblichen administrativen Mehraufwand für die durchführenden Kolleginnen und Kollegen verbunden sind. Diese brauchen aber zurzeit alle Kräfte, um unter schwierigsten Bedingungen überhaupt den Regelunterricht aufrechtzuerhalten. „Statt von Lehrkräften wie Schülerinnen und Schülern sinnlos Sonderleistungen zu verlangen, sollte Herr Lorz lieber dafür sorgen, dass alle Kräfte gebündelt werden, um so wichtige Fragen wie die Durchführung der Abschlussprüfungen und des Abiturs im kommenden Frühjahr rechtzeitig anzugehen und adäquate Lösungen zu finden“, so die Vorsitzende der GEW Hessen, Birgit Koch.

„Wir fordern das Kultusministerium auf, zur Entlastung aller Beteiligten im Schuljahr 2020/2021 von der Durchführung von Lernstandserhebungen wie auch dem Mathematikwettbewerb abzusehen!“, fordert daher Susanne Gärtner-Koske, stellvertretende Vorsitzende des Landeselternbeirats.