Lehrkräftemangel in Hessen

GEW fordert ehrliche Bestandsaufnahme und zielführende Maßnahmen

Angesichts der heutigen Landtagsdebatte um den Lehrkräftemangel hat die GEW Hessen die Landesregierung aufgefordert, endlich verlässliche Zahlen zur voraussichtlichen Schülerzahlentwicklung und zum Lehrkräftebedarf in den kommenden Jahren vorzulegen. Auf dieser Grundlage müssten geeignete Maßnahmen zur Behebung des Lehrkräftemangels ergriffen werden.

Dazu sagte Maike Wiedwald, Vorsitzende der GEW Hessen: „Uns erreichen laufend Rückmeldungen aus den Kollegien an den Schulen über sehr hohe Arbeitsbelastungen. Ein wichtiger Punkt dabei ist der Lehrkräftemangel. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum die Landesregierung noch immer keine belastbaren Zahlen zur Schülerzahlentwicklung und dem sich daraus ergebenden Lehrkräftebedarf vorgelegt hat. Die neueste Bevölkerungsvorausberechnung ist schon fast ein halbes Jahr alt, ohne dass das Kultusministerium darauf reagiert hat.“

Wiedwald verwies auf entsprechende Berechnungen der GEW Hessen aus dem September diesen Jahres, die eine deutliche Verschärfung des Mangels von Lehrerinnen und Lehrern im Grundschulbereich aufgezeigt haben. Dieser Prognose zufolge ist für das Schuljahr 2022/23 im Grundschulbereich mit einer Lücke in der Größenordnung von rund 1.400 Stellen zu rechnen.

Die stellvertretende Landesvorsitzende Karola Stötzel verlangte von der Landesregierung, Grundschullehrkräfte um eine Besoldungsgruppe auf A13 anzuheben: „Mittlerweile haben sieben Bundesländer dies bereits getan oder zumindest angekündigt. Bleibt Hessen bei A12, wird sich das Problem wohl dramatisch verschärfen. Hessen bezahlt Grundschullehrkräfte schlecht, und sie haben zudem auch noch die höchste Pflichtstundenzahl. Darüber hinaus müssen noch mehr Studienplätze geschaffen und die Bedingungen für die Qualifizierung von Quer- und Seiteneinsteigern verbessert werden.“