GEW Hessen zum Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 18. Juli 2014: "Von der Schule direkt zur Arbeit"

PM Juli 2014

 

Dieser Artikel hat uns entsetzt und die darin beschriebenen Sachverhalte zum Thema Berufsschule können so nicht stehen gelassen werden.

Sandro Witt hat als stellvertretender DGB-Bezirksvorsitzender für den Bezirk Hessen-Thüringen an einer Pressekonferenz der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) und des DGB zum Thema "Fachkräftebedarf in Hessen" teilgenommen. 
 
"Anders als in der Frankfurter Rundschau, die unter anderem tags darauf über die Pressekonferenz berichtete, habe ich dort nie gesagt, dass die Fachoberschulen und die Berufsfachschulen aufgelöst werden müssen", betonte Witt in einem Schreiben an die Mitglieder des DGB-Bezirksvorstandes Hessen-Thüringen und ergänzt:  "Mir tut es außerordentlich leid, dass die GEW durch diese falsche Darstellung meiner Äußerungen nun unter Druck gerät."
 
Die GEW Hessen stellt fest: Keinesfalls waren und sind sich die Vertreter der hessischen Wirtschaft, der Bundesagentur für Arbeit und der Gewerkschaften darüber einig, dass die Bildungsgänge der Fachoberschule (FOS)  oder die der zweijährigen höheren Berufsfachschule abgeschafft werden sollen.
 
Abgesehen von dem im FR-Artikel beschriebenen sachlichen Fehler, dass weder die FOS noch die zweijährige höhere Berufsfachschule dem sogenannten Übergangssystem zuzuordnen sind, stellt die GEW Hessen klar: 
Es handelt sich bei beiden um anerkannte Schulformen, die den Schülerinnen und Schülern Zugang zu weiterführender Bildung ermöglichen.
Vielen Schülerinnen und Schülern, denen in unserem selektiven Bildungssystem als Kinder der Zugang zum Abitur verwehrt wird, eröffnet die FOS als junge Erwachsene die Möglichkeit zum Studium.
Für viele Ausbildungsberufe im Bereich Erziehung, in der Gesundheits- und Krankenpflege, in kaufmännischen sowie IT-Berufen ist der FOS-Abschluss inzwischen Voraussetzung, um eine Ausbildung beginnen zu können. Insofern steht die FOS nicht in Konkurrenz zum Dualen System.  
 
Auch zu Beginn dieses Ausbildungsjahres fehlen erneut Ausbildungsplätze, weil sie von der Wirtschaft nicht zur Verfügung gestellt werden. 

Birgit Koch, stellvertretende Vorsitzende GEW Hessen

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