Andere Bundesländer machen es – Hessen braucht es auch!
Am 4. landesweiten Aktionstag „A 13 für alle“, am 13. November 2018, demonstrieren Grundschullehrerinnen und -lehrer in allen Schulamtsbezirken in Hessen, um die mangelnde Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der Grundschullehrkräfte durch die politisch Verantwortlichen erneut überall in Hessen zu thematisieren. Der 13. November ist derjenige Tag eines jeden Jahres, an dem die Bezahlung von Grundschullehrkräften im Vergleich zu allen anderen Lehrämtern in Hessen endet.
Die Länder Berlin und Brandenburg haben mit der längst fälligen Besoldungsangleichung des Grundschullehramtes für alle Lehrerinnen und Lehrer im Jahr 2017 begonnen, Sachsen zieht im Januar 2019 nach. Schleswig-Holstein verfolgt einen Stufenplan, Thüringen plant und Nordrhein-Westfalen ist im Wort! Vor dem Hintergrund des anhaltenden Lehrkräftemangels fordert die GEW Hessen von der neuen Hessischen Landesregierung „A 13 für alle“ umgehend auch in Hessen umzusetzen.
Hessen hat dabei für die Anhebung der Bezüge der Grundschullehrkräfte ausreichende finanzielle Ressourcen. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern haben Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte in Hessen zudem die gleiche Ausbildungsdauer. Dennoch verdienen Haupt- und Realschullehrkräfte in Hessen immer noch eine ganze Gehaltsstufe mehr. Hessen gehört zu den finanzstärksten Bundesländern.
„Ein ´Weiter so`! in der Schuldenbremsenlogik geht auf Kosten der Lehrkräfte, der Eltern und der Bildungschancen ganzer Kindergenerationen. Die GEW hat festgestellt, dass im laufenden Hessischen Haushalt 2018 - 2022 die Finanzmittel für die Höherbewertung der Grundschullehrkräfte vorhanden sind. Diese Finanzierungsmöglichkeiten in Höhe von 70 Millionen Euro müssen für die Sicherstellung der Unterrichtsqualität, einer guten Pädagogik und einer guten Bildung aller Kinder an den Grundschulen ausgegeben werden“, sagte Karola Stötzel, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Hessen, in Frankfurt.
Grundschullehrkräfte arbeiten ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen in anderen Schulformen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, fördern Kinder individuell, arbeiten inklusiv und tragen entscheidend zur sozialen und kulturellen Persönlichkeitsentfaltung des einzelnen Kindes bei. Ihre diagnostischen Kompetenzen und ihre systemische Beratung werden von Eltern gewünscht und geschätzt.
„Ohne Grundschullehrkräfte geht Grundschule nicht! Sie fehlen in Hessen allerorten. Deshalb ist es ist höchste Zeit für mehr Anerkennung und Wertschätzung – A 13 für Grundschullehrkräfte ist überfällig! Die Sicherung der pädagogischen und professionellen Qualität der Grundschulbildung muss von der Landesregierung mit Priorität angegangen werden. Hessen darf nicht länger warten“, forderte Karola Stötzel abschließend.
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Hintergrundinformation: A steht für „allgemeine Beamtenbesoldung“, 13 für die Eingruppierung der Lehrkräfte. Für Tarifbeschäftigte (Angestellte) gilt entsprechend die „Entgeltgruppe“ (EG) 13.