Fast 14.000 bei Streikkundgebungen in Hessen

Pressemitteilung 27. April 2016

Fast 14.000 Beschäftigte bei Bund und Kommunen beteiligten sich heute in Hessen an den Streikkundgebungen. Demonstrationen gab es unter anderem in Gießen, Hanau und Wiesbaden. In Kassel auf dem Opernplatz und am Frankfurter Flughafen versammelten sich jeweils rund 4.000 Beschäftigte. In Darmstadt beteiligten sich rund 3.000 Menschen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Ver.di und die anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes hatten die Beschäftigten zu einem Warnstreik aufgerufen. Im Organisationsbereich der GEW legten insbesondere die bei den Kommunen beschäftigten Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas sowie die Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen die Arbeit nieder.

Die Gewerkschaften fordern in der laufenden Tarifrunde 6 Prozent mehr Lohn. Das letzte Angebot der Arbeitgeber sah Gehaltsteigerungen lediglich von 1,0 Prozent zum 1. Juni 2016 und von 2,0 Prozent zum 1. Juni 2017 vor. Das bedeutet 3 Nullmonate im laufenden Jahr. Angesichts des Angebots steht, so die GEW, zu befürchten, dass die Beschäftigten mit Reallohnverlusten bis Ende 2017 zu rechnen haben. Denn das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank liege bei knapp 2 Prozent.

 „Heute haben die Beschäftigten in eindrucksvoller Weise die Provokation der Arbeitgeber beantwortet“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende  der GEW Hessen, Karola Stötzel, in Frankfurt. „Die Arbeitgeber sind nun vor der morgen beginnenden 3. Verhandlungsrunde in Potsdam gewarnt. Die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas und die anderen Kommunalbeschäftigten sind nicht gewillt, sich billig abspeisen zu lassen.“  Besonders empörend sei die Arbeitgeberforderung nach deutlich höheren Beiträgen der Beschäftigten zu den Betriebsrenten. Die vorgeschlagene Erhöhung  würde das viel zu geringe Gehaltsangebot noch weiter drücken. „Die Kommunen verzeichneten 2015 einen Überschuss von 3,2 Mrd. Euro, möchten aber die eigenen Beschäftigten bei der Betriebsrente alleine zur Kasse bitten.“ Die Beschäftigten in den Kitas und in der sozialen Arbeit erwarteten angesichts  der stetig wachsenden Aufgaben ein deutlich nachgebessertes Angebot, so Stötzel abschließend.