Bündnis fordert: Selbstverwaltete Räume auf dem Campus erhalten!

PM 22. Januar 2013

 

Die Vorbereitungen für den letzten Umzugsabschnitt der Goethe-Universität Frankfurt laufen an: Ab Mitte Februar 2013 ziehen die verbliebenen Fachbereiche vom bisherigen Gelände Bockenheim auf den neuen Universitätscampus Westend.

Der mit über 750 Millionen Euro teure Umzug und Neubau der Universität geht dabei in die nächste Runde. Aus Sicht der Studierenden in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) entstehen dadurch erhebliche Mängel für Forschung und Lehre: Viele bisher vorhandenen Räume entfallen ersatzlos oder werden massiv verkleinert. „Der gesamte Campus ist völlig unzureichend ausgestattet. Das neue Gebäude hat viel zu wenig Seminarräume. Zwar ist ein zusätzliches Seminargebäude geplant, das aber noch lange nicht fertig gestellt ist“, gibt Philipp Kranemann, Sprecher der Studierenden in der GEW Hessen, zu bedenken.

Darüber hinaus wird es für politisch aktive Studierende geradezu unmöglich gemacht, auf dem Campus zu arbeiten. Beispielhaft stehen hierfür das Turmcafé (TuCa) und das Frauencafé im AfE-Turm. „Das TuCa stand bisher jedem Menschen offen, der sich gegen menschenverachtende Ideologien wie Antisemitismus und Sexismus ausspricht. Auf dem neuen Campus fällt auch dieser Ort einer ‚leistungsorientierten‘ Umstrukturierung der Universitätsgebäude zum Opfer“, so Olivia Sonnenschein, Aktive in der Fachschaft Gesellschaftswissenschaften und im TuCa. Ebenso stand das Frauencafé seit Jahren für diverse Veranstaltungen, Projekte, Lesekreise, autonome Tutorien, das Frauenfrühstück, Workshops, Vorträge mit feministischem Anspruch und war integraler Bestandteil der Arbeit des Frauenrates.

Auch die Räume für Fachschaften werden immer weniger, die Fachschaft Psychologie soll gar keinen Raum mehr zur Verfügung haben. Stattdessen darf sie einmal pro Woche einen Raum für zwei Stunden mieten. Viele andere Fachschaften erhalten zwar Räumlichkeiten, aber viel kleinere als auf dem alten Campus.

Der Frauenrat des Fachbereiches 03, die Fachschaften Gesellschafts- und Erziehungwissenschaften sowie Humangeographie und Psychologie fordern zusammen mit den Studierenden in der GEW das Universitätspräsidium daher auf, die Bereitstellung angemessener Räumlichkeiten auf dem Campus Westend zu gewährleisten.