Befristungsunwesen in den Schulen beenden

Übernahmen sichern

PM 21. Juli 2014

Realität in Hessens Schulen: 

- Mindestens jede 17te Unterrichtsstunde mit befristetem Vertrag

- Mindestens jede 25te Unterrichtsstunde ohne Lehramtsqualifikation

„Wir fordern das Land Hessen mit Nachdruck dazu auf, diese Kolleginnen und Kollegen unbefristet einzustellen. Soweit keine Lehramtsqualifikation vorliegt, sollten sie entweder qualifikationsadäquat im Landesdienst eingestellt oder ihnen einen Weiterqualifikation zum Lehramt angeboten werden“, so Jochen Nagel. „Gemeinsam mit über 600 Schulpersonalräten fordern wir die Entfristung aller befristeten Verträge nach zwei Jahren Befristungsdauer sowie eine stärkere Anrechnung der bei befristeten Verträgen erworbenen Praxiserfahrung im regulären Einstellungsverfahren.“

Ab sofort geht es aber darum, das Fristvertragsunwesen zu beenden bzw. auf das absolut notwendige Maß (2 Prozent) zu begrenzen. Die vorliegenden Zahlen verdeutlichen, dass in Hessen mehr als jede 20te Unterrichtsstunde durch einen Fristvertrag abgedeckt wird. Nimmt man die Aussage des Kultusministeriums hinzu, dass bei rund 2/3 dieser Verträge keine Lehramtsqualifikation vorhanden ist, ist durch diese Praxis zu verantworten, dass etwa jede 25te Unterrichtsstunde in Hessen nicht durch eine dafür ausgebildete Lehrkraft gehalten wird. Auch wenn es in Einzelfällen ‚Naturtalente’ geben mag, zeigt dies, wie über diesen Weg vielen Schülerinnen und Schülern ein gleichwertiges Angebot vorenthalten und eine weitere Abwertung der Profession der Lehrerin bzw. des Lehrers vorangetrieben wird.

„Pädagogische Kontinuität, gleichwertige Angebote für alle Schülerinnen und Schüler sowie gute Arbeitsbedingungen als Grundlage für gute Arbeit und die Sicherung der Professionsstandards, all dies erfordert eine sofortige Beendigung des Fristvertragsunwesens in den Schulen“, so Jochen Nagel abschließend.