asb-Lehrerkooperative: Erneuter Warnstreik

Pressemitteilung 26. Juni 2015

Knapp hundert Streikende füllten am 26. Juni das Streiklokal im Frankfurter Ökohaus, um Druck in den laufenden Tarifverhandlungen auf die Geschäftsführung der asb-Lehrerkooperative auszuüben. 

Vierzehn Einrichtungen des privaten Trägers  waren zum Warnstreik aufgerufen. Eine Woche zuvor, am ersten Warnstreiktag, waren es lediglich vier. Immer wieder wandten sich im Laufe der Woche Einrichtungen an die GEWerkschaft und verlangten, bei einem erneuten Warnstreik auch aufgerufen zu werden - ein Vorgang, so Karola Stötzel von der GEW, der nicht gerade alltäglich ist. Einige Kolleginnen berichteten sogar, dass sie von ihren Kita-Eltern ausdrücklich aufgefordert wurden, endlich auch  zu streiken. 

Die Beschäftigten haben in vielen Lohngruppen einen großen Abstand zu der (ohnehin viel zu niedrigen) Vergütung im öffentlichen Dienst. Vor allem bei den hinteren Stufen der Vergütungstabelle beträgt der Unterschied oft mehrere hundert Euro, obwohl die Kolleginnen und Kollegen doch die gleiche Arbeit wie in einer kommunalen Kita oder dem Jugendamt verrichten. Dementsprechend blieben am Streiktag fast alle aufgerufenen Kitas der Lehrerkooperative geschlossen und auch die Beteiligung aus den sozialpädagogischen Beschäftigungsfeldern war breit. 

Bei der abschließenden Kundgebung vor dem Ökohaus formulierte sich der Zorn über die herrschenden Beschäftigungsbedingungen. Rüdiger Bröhling, Tarifreferent der GEW und gewerkschaftlicher Leiter der Tarifverhandlungen, rief den Arbeitgeber dazu auf, nach einem Tarifabschluss gegenüber der Stadt dafür zu sorgen, dass entsprechend neu finanziert werde. Schließlich habe sich die Stadt Frankfurt durch ihren Tariftreuebeschluss dazu verpflichtet.

Bislang rede sich die Geschäftsleitung damit heraus, dass erst die Stadt den sogenannten Betriebskostenzuschuss erhöhen müsse, bevor sie auf TVöD-Niveau bezahlen könne, so Bröhling.

Doch umgekehrt werde ein Schuh daraus: „Erst Tarif, dann Treue!“