In der Tarif- und Besoldungsrunde 2015 fordern die Gewerkschaften für die Beschäftigten der Länder eine Anhebung der Einkommen um 5,5 Prozent, mindestens jedoch um 175 Euro monatlich. Sowohl gegenüber der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) wie gegenüber dem Land Hessen, das nicht Mitglied der TdL ist. Die Verhandlungen mit Hessen beginnen am 6. März, die Verhandlungen mit der TdL laufen bereits.
Zum Verhandlungsauftakt der TdL-Tarifrunde Mitte Februar ließen die Arbeitgebervertreter die Katze aus dem Sack: Nur, wenn die Gewerkschaften bereit seien, sich auf Einschnitte bei der Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes (VBL) einzulassen, wollen sie ein Angebot für eine Gehaltserhöhung vorlegen.
Was bedeutet nun dieses Erpressungs-manöver des Arbeitgeberverbandes für die Beschäftigten in Hessen?
Sollte es im Rahmen der Verhandlungen mit der TdL zu Veränderungen bei der Zusatzversorgung kommen, dann dürfte auch das Land Hessen bei den Verhandlungen für die hessischen Landesbeschäftigten entsprechen-de Änderungen oder Kompensationen einfordern. Insofern betrifft das, was bei der TDL zum Thema Zusatzversorgung verhandelt wird, auch die Beschäftigten des Landes Hessen.
Die Gewerkschaften in den anderen Bundesländern haben die Beschäftigten bereits zu Warnstreiks aufgerufen, die sich bis in die 11. Kalenderwoche erstrecken werden.
Die hessischen Gewerkschaften werden wahrscheinlich die Landesbeschäftigten ebenfalls zu Warnstreiks aufrufen, wenn der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 6. März kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt. Ein solcher Aufruf kann dann auch sehr kurzfristig erfolgen.
Es kommt auf uns alle an! Verhindern wir gemeinsam mit den Beschäftigten der anderen Bundesländer Einschnitte bei den Zusatzrenten!
Auch, wenn die Arbeitgeber unsere Forderungen zurückweisen, so gilt doch: Die Länder schwimmen dank guter Konjunktur genauso im Geld wie der Bundesfinanzminister. Statt über schwarze Nullen oder Schuldenbremse sollten die Finanzminister über gerechte Bezahlung für gute Arbeit reden. Das gilt auch für Hessen. Denn verdient ist verdient!
Unsere wichtigsten Forderungen gegenüber dem Land Hessen:
- Erhöhung der Tabellenentgelte um 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro monatlich,
- stufengleicher Aufstieg bei Höhergruppierungen,
- Ausschluss sachgrundloser Befristungen. Zusätzlich sollen Vereinbarungen getroffen werden, die die Einschränkung des Abschlusses befristeter Arbeitsverträge zum Ziel haben.
- Zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf den Bereich der Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger.