Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen ruft alle angestellten Erzieherinnen und Erzieher in den kommunalen Kindertagesstätten Hessens zur Teilnahme an Warnstreiks in der kommenden Woche auf. Gemeinsam mit ver.di, der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der dbb-Tarifunion fordert die GEW für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich.
Auch in der 4. Verhandlungsrunde Ende Februar in Potsdam haben die Arbeitgeber kein akzeptables Angebot vorgelegt. Bei genauer Betrachtung erweist sich ihr „5-Prozent-Angebot“ als Märchen. Tatsächlich beträgt die angebotene Gehaltserhöhung in 2008 2,5 Prozent und in 2009 lediglich 0,4 Prozent. Im Gegenzug wollen die Arbeitgeber eine Aufstockung der wöchentlichen Arbeitzeit auf 40 Stunden durchsetzen. Damit würde die Lohnerhöhung gleich wieder einkassiert.
Daher wird es auch in vielen hessischen Städten in der ersten Märzwoche 2008 zu Warnstreiks und Protesten kommen. Die Stimmung in den Betrieben ist gereizt, denn die Erzieherinnen und Erzieher erwarten endlich kräftige Gehaltserhöhungen. Die letzte lineare Anhebung der Einkommen Mitte 2004 liegt weit zurück. Wegen dieses langen Zeitraums und der Tatsache, dass sich die finanzielle Situation der Kommunen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert hat, empfinden die Beschäftigten das vorgelegte Angebot der Arbeitgeber als herbe Zumutung.
Siehe dazu auch einen Vorschlag für eine Elterninformation sowie eine Muster-Presseerklärung und weitere Informationen zur Tarifrunde 2008.