Erste Warnstreikwelle in den hessischen Kitas erfolgreich verlaufen

2000 Menschen in Kassel

Nach offiziellen Angaben haben am 22. Februar 2008 etwa 2000 Menschen in Kassel an der Demonstration und Kundgebung teilgenommen. Die Kitas waren bis auf die Notdienste geschlossen. Städtische Bedienstete trafen sich zu Streikbeginn vor dem Rathaus. Auch GEW-Kolleg_innen nahmen am Streik teil.

Die erste Warnstreikwelle in der Tarifauseinandersetzung mit Bund und Kommunen, die ver.di, die GEW, die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sowie die Tarifunion im Beamtenbund gemeinsam führen, ist in dieser Woche aus Sicht der hessischen GEW sehr erfolgreich verlaufen.

Die Erzieherinnen und Erzieher, die in der GEW organisiert sind, folgten zu über 90 Prozent dem Warnstreikaufruf ihrer Gewerkschaft. Eine Resonanz, die deutlich macht, wie unzufrieden mittlerweile die Kolleginnen und Kollegen in den Kindertageseinrichtungen sind. Denn die letzte lineare Erhöhung der Gehälter liegt dreieinhalb Jahre zurück. Außerdem werden neu eingestellte Erzieher/innen durch die Kommunen finanziell spürbar schlechter behandelt, als das noch vor 2005 der Fall gewesen wäre. Und das aktuelle Verhandlungsangebot der Arbeitgeber von Ende Januar sieht nur eine magere Gehaltssteigerung von fünf Prozent über zwei Jahre verteilt vor, die zum größten Teil auch noch durch eine Arbeitszeitverlängerung auf 40 Wochenstunden von den Beschäftigten selbst finanziert werden soll.

Die GEW-Kolleginnen und Kollegen haben mit ihrer Beteiligung bei den Warnstreiks in Frankfurt, Wiesbaden, Marburg, Kassel und anderen Städten unmissverständlich klar gemacht, dass sie das Verhalten der Arbeitgeber und deren Offerte für eine Zumutung halten. Sie bleiben bei der Forderung, die von ver.di, der GEW und den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes aufgestellt wurde: acht Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch eine Erhöhung um 200 Euro pro Monat!

Die Erzieherinnen und Erzieher in den hessischen Kitas sind bereit – das wurde in den vergangenen Tagen sichtbar – für ihre berechtigten Interessen weiterhin einzutreten, auf die Straße zu gehen und zu streiken.