Eine einstündige Führung zu Werken von NIKI DE SAINT PHALLE.

Museumsspaziergang der Personengruppe Frauen

Von Februar bis Mai 2023 bot die Schirn eine sehr farbenfrohe und faszinierende Ausstellung über eine Künstlerin, die viele Menschen hauptsächlich mit ihren NANAS in Verbindung bringen, jenen oft überlebensgroßen, bunten, kurvigen Frauenskulpturen. Niki de Saint Phalle (1930-2002) gilt als eine der Hauptpersonen der europäischen Pop-Art.
 

Obwohl wir uns vorher untereinander nicht alle persönlich kannten, haben wir uns im Foyer schnell gefunden. Die Mitarbeiterin der „SCHIRN“ führte uns sehr kenntnisreich und kompetent durch die einzelnen Stationen der Ausstellung, die in verschiedene Schaffensphasen der Künstlerin unterteilt war. Es half uns sehr, das Gesehene besser einordnen zu können, denn die dargebotene Fülle an Eindrücken war schier überwältigend.
 

Niki de Saint Phalle hat in den frühen 1960er Jahren reliefartige Werke aus Draht, Plastik und Farbbeuteln geschaffen, die sie mit einer weißen Gipsschicht überzog. In einem perfekt sitzenden Schießanzug, der die Künstlerin wie eine coole Superheldin aussehen ließ, schoss sie mit einem Gewehr auf ihre Bilder, die Farbbeutel platzten und die Farbe ergoss sich über die Leinwand. Diese progressive Aktionskunst war damals sensationell und brutal und zeigt die große Wut der Künstlerin, vor allem auf die Männer, die sie unterdrückten oder wie ihr Vater sogar missbrauchten.
 

Die Galerie Ost der Schirn war dieses Mal ein offener langer Raum, es wurden keine Wände eingezogen. Er erstahlte in allen Farben des Regenbogens. Die Bilder hingen über die ganze Länge rechts und links an der Wand, im Raum verteilt standen die Skulpturen, offen zum Teil, einige in Vitrinen. Und natürlich sind auch die NANAS in der Ausstellung in der Schirn präsent: Sie sind das Markenzeichen der Künstlerin, sie haben Niki de Saint Phalle weltberühmt gemacht.                    
                                                                                                                                           

Die klare Botschaft lautet: "Alle Macht den Frauen, es lebe das Matriarchat".

Mit deren „üppigen Proportionen“ nahm die Künstlerin die hochaktuelle Diskussion über Body-Positivity schon in den 1960er Jahren vorweg. Die Schau ist eine Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich, Frankfurt die zweite Station. Ihre Bilder und Skulpturen sprechen eine eindeutig emanzipatorische Sprache! Niki de Saint Phalle legte Wert darauf, unabhängig zu sein. Ihre zum Teil begehbaren Kunstwerke finanzierte sie selbst. Im Anschluss hatten wir im direkt angrenzenden Bistro BADIAS einen Tisch reserviert, wo die Besucher*innen zu einem kleinen Imbiss eingeladen wurden.
 

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten für diesen wunderbaren Nachmittag, der uns sehr viel Spaß gemacht hat.