„Demokratieförderung an Schulen muss ausgebaut werden

#SayTheirNames - Erinnern heißt verändern | Pressemitteilung

Frankfurt: Die GEW Hessen gedenkt anlässlich des vierten Jahrestages des rechtsextremistischer Anschlags in Hanau den Opfern und trauert mit den Hinterbliebenen. Gleichzeitig unterstreichen fremdenfeindliche und antisemitische Vorfälle an zwei hessischen Schulen, dass Schulen bei Maßnahmen zur Demokratieförderung unterstützt werden müssen.


Der rechtsextremistische Anschlag von Hanau und die zunehmende Gewalt gegenüber Jüd:innen macht aus Sicht der hessischen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die Förderung von demokratischen Vereinen, Organisationen und Initiativen dringend notwendig. Höchst bedenklich sind aus Sicht der GEW auch Berichte über Vorfälle an zwei Schulen. In einer Schule im Lahn-Dill-Kreis sollen zwei Schüler zu einem Popsong fremdenfeindliche Parolen gerufen und sich dabei gefilmt haben. Während einer Filmvorführung im „Caligari“ – Kino in Wiesbaden hat eine Gruppe von Schülern am Ende des Films „Die Wannseekonferenz“ applaudiert, als die Zahl der jüdischen Opfer des Holocaust eingeblendet wurde.


Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, sieht die Hessische Landesregierung in der Pflicht, Schulen beim Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus stärker zu unterstützen:

Die neusten Ereignisse an zwei hessischen Schulen sind besorgniserregend. Demokratische Werte müssen den Schülerinnen und Schülern früh nähergebracht werden. Nur so können sie eigenständig entscheiden, welche Social-Media-Trends zur Unterhaltung dienen oder von rechtsradikalen und antisemitischen Gruppen vereinnahmt werden.“ Wichtig sei, die Schulsozialarbeit auszubauen. Außerdem müssten Initiativen, die die Schulen bei der Demokratieförderung unterstützen, mit ausreichenden Geldmitteln ausgestattet werden. „Um dies zu gewährleisten, sollte die Landesregierung das im Koalitionsvertrag angekündigte Demokratiefördergesetz schnell beschließen und umsetzen“, forderte Hartmann.