Mittwoch, 29. März 2023 | 9 bis 16 Uhr SAALBAU Südbahnhof, Frankfurt
Derzeit vollziehen sich bedeutende gesellschaftliche Umbrüche: Vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Spannungen müssen wir gleichzeitig die ökologische Transformation gestalten, die zunehmenden Unterschiede von „Arm und Reich“ überwinden und demokratische Toleranz fördern. Die aktuellen Krisen schlagen sich in der beruflichen Bildung nieder. Das System der dualen Berufsausbildung scheint allerdings inzwischen selbst in einer Krise zu stecken. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge hat sich von dem pandemiebedingten Einbruch nicht erholt.
Angesichts rückläufiger Ausbildungszahlen in vielen Branchen plant die Landesregierung eine Zusammenlegung von Fachklassen. Dieses Projekt nennt sie euphemistisch „zukunftsfähige Berufsschule“. Dadurch werden allerdings an den betroffenen Schulen zusätzliche Unsicherheiten geschaffen. Die duale Berufsbildung droht durch weitere Wege zusätzlich geschwächt zu werden. Die Fachgruppe Berufsbildende Schulen in der GEW Hessen möchte die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Berufsschulen stellen müssen, in den Blick nehmen. Daran anschließend soll überprüft werden, ob das Konzept der „zukunftsfähigen Berufsschule“ den neuen Anforderungen gerecht wird. Wir wollen unsere gewerkschaftlichen Forderungen schärfen und – wenige Monate vor der Landtagswahl – in einen Dialog mit der Bildungspolitik eintreten.
Wir freuen uns, dass wir Prof. Dr. Gerhard Bosch für einen Vortrag gewinnen konnten. Er war über viele Jahre Direktor des Instituts für Arbeit und Qualifikation IAQ an der Universität Duisburg-Essen und zehn Jahre im wissenschaftlichen Beirat des BiBB. Der Vortrag wird aktuelle Umbrüche auf dem Arbeitsmarkt und in der Berufsbildung analysieren.
Die Berufsbildung wird in Deutschland durch die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerseite gestaltet. Dies kommt darin zum Ausdruck, dass im Landesausschuss Berufsbildung, der die Landesregierung in Fragen der Berufsbildung berät, Vertreterinnen und Vertreter beider Gruppen zusammenarbeiten. Daher sollen sowohl der Deutsche Gewerkschaftsbund als
auch die Handwerkskammer Gelegenheit zu einem Impulsvortrag erhalten. Dabei interessiert uns nicht zuletzt die Einschätzung zur geplanten überregionalen oder landesweiten Zusammenfassung von Lerngruppen von Auszubildenden bestimmter Ausbildungsberufe: Welche Auswirkungen werden auf das regionale Ausbildungsplatzangebot und die Lernsituation der Auszubildenden erwartet?
Vorgesehener Ablaufplan
9 Uhr Anmeldung, offener Anfang
9.30 Uhr Begrüßung - Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, Katja Pohl, Leitungsteam Fachgruppe Berufsbildende Schulen der GEW Hessen
9.45 Uhr Das duale System der beruflichen Bildung: Entwicklungen und Herausforderungen - Prof. Dr. Gerhard Bosch
11.15 Uhr Die Perspektive von Auszubildenden und Betrieben auf die Rolle der Berufsschule:
1. Impuls: Susanne Haus, Präsidentin der Handwerkskammer Rhein-Main-Frankfurt
2. Impuls: Gregor Gallner, Referent für Jugend beim DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
12.30 Uhr Mittagspause mit Imbiss
13.30 Uhr Entwicklung von GEWerkschaftlichen Anforderungen für die Berufsschule der Zukunft
14.30 Uhr Diskussion mit den bildungspolitischen Sprecherinnen und Sprechern der Fraktionen im Hessischen Landtag (angefragt):
CDU
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
SPD
FDP
DIE LINKE
16 Uhr Ausblick und Ende der Veranstaltung
Anreise
Mit dem öffentlichen Personennahverkehr oder dem DB-Fernverkehr bis Bahnhof Frankfurt (Main) Süd. Der Veranstaltungsort befindet sich im Bahnhofsgebäude.
Anmeldung
Per E-Mail bis zum 24. März 2023 an: geschaeftsfuehrung@gew-hessen.de
Teilnahmegebühr
GEW-Mitglieder: 5 Euro
Nicht-GEW-Mitglieder: 10 Euro
LiV | Studierende: 0 Euro
Verpflegung
Es werden kalte und warme Getränke sowie ein Mittagsimbiss bereitgestellt.
Akkreditierung
Eine Akkreditierung als Fortbildungsveranstaltung ist bei der Hessischen Lehrkräfeakademie beantragt.