Gute und faire Arbeitsbedingungen kein Selbstläufer

Entschließungsantrag CDU/SPD zu den hessischen Hochschulen | Pressemitteilung

Wiesbaden: Der Landtag debattiert heute über gute und faire Arbeitsbedingungen an den hessischen Hochschulen. Der Entschließungsantrag der CDU/SPD-Regierungskoalition „Die besten Kräfte für unsere Hochschulen durch gute und faire Arbeitsbedingungen“ wird von der GEW Hessen grundsätzlich begrüßt. Dessen Umsetzung ist jedoch wegen fehlender Finanzierung der Hochschulen keinesfalls sicher.


Der Entschließungsantrag sieht die Tarifeinigung, die landeseigenen Programme wie LOEWE und den Kodex für gute Arbeit als zentrale Bausteine für gute und faire Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsplätze an den hessischen Hochschulen sollen attraktiver werden, ein Ziel, dass die GEW Hessen teilt. Andrea Meierl, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Goethe Universität Frankfurt, ist dennoch nicht ganz überzeugt. Sie befürchtet, dass vor allem Stellen entfristet werden, die besonders viel unterrichten müssen und aufgrund der zu hohen Lehrverpflichtung wenig attraktiv sind: „Gute Arbeit heißt, dass auch die Arbeitsbelastung der Beschäftigten mit bedacht wird“. Gleichzeitig seien die Einstellungsvoraussetzungen für unbefristete Stellen an den Hochschulen sehr hoch. Es sei wichtig, dass sich die Einstellungsvoraussetzungen zwischen unbefristeten Stellen und Professuren weiterhin unterscheiden. „Ohne eine deutliche Anhebung der Grundfinanzierung der Hochschulen wird es keine dauerhaften Verbesserungen im Hinblick auf gute Arbeit geben“, sagt Meierl.


„Für mich zeigt die Debatte in Wiesbaden und in den Hochschulen, dass die Verbesserungen für studentische Hilfskräfte keineswegs Selbstläufer sind, sondern wir genau darauf achten müssen, dass Zusagen auch eingehalten werden“, gibt Niklas Beick, Sprecher der Studierenden in der GEW Hessen, zu bedenken.