Heute streikten die hessischen Landesbeschäftigten und versammelten sich in Frankfurt und Kassel. 3.000 Kolleg:innen gingen in Frankfurt und 1.200 Kolleg:innen in Kassel für mehr Lohn auf die Straße. Kurz vor der möglichen letzten Verhandlungsrunde mit dem Land Hessen am 14. und 15. März forderten Sie 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro mehr.
Thilo Hartmann, Vorsitzender der hessischen GEW, bestärkte in seiner Rede an der Frankfurter Hauptwache die Forderungen der Kolleg:innen:
„Die hohe Streikbeteiligung zeigt: Die Landesregierung muss in der kommenden Verhandlungsrunde endlich ein akzeptables Angebot vorlegen.“ Die Tarifbeschäftigten in allen anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes hätten bereits akzeptable Tarifabschlüsse im letzten Jahr erzielen können. Nur die Kolleginnen und Kollegen in Hessen warteten immer noch. „Die Inflation hat ein großes Loch in die Portemonnaies gerissen, das gilt es nun zu schließen. Das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung“, machte Hartmann deutlich.
Zum Streik aufgerufen waren alle Bereiche des hessischen Landesdienstes. Zudem die Beschäftigten der tarifrechtlich unabhängigen Universitäten in Frankfurt und Darmstadt. Darüber hinaus die mehr als 12.000 studentischen Hilfskräfte an den Hochschulen des Landes, für die bisher kein Tarifvertrag gilt. In Frankfurt schlossen sich 500 Beschäftigte der Goethe-Universität dem Streik an.
„Im Hochschulbereich muss das Land Hessen dem Befristungsunwesen endlich ein Ende setzen, die seit Jahren angewandten Steuerungsinstrumenten wirken nicht“, erklärte Hartmann. Hier bedürfe es endlich tarifrechtlicher und somit verbindlicher Regelungen. Ein weiterer Skandal sei, dass die sehr große Beschäftigtengruppe der studentischen Hilfskräfte sich nicht im TV-Hessen wiederfindet. „Anders als bei allen anderen Beschäftigten sind die Arbeitsbedingungen dieser Gruppe nicht durch einklagbare Rechte aufgrund eines Tarifvertrages geregelt. Diese Situation bedeutet nicht nur schlechtere Arbeitsbedingungen, sondern lässt auch die notwendige Anerkennung der Hilfskräfte durch den Arbeitgeber vermissen. Studentische Hilfskräfte haben mehr verdient als eine Bezahlung nach Mindestlohn!“