GEW Hessen fordert Beseitigung des Investitionsstaus an den hessischen Hochschulen

Gesperrte Hörsäle in Gießen und Darmstadt gefährden die Sicherheit der Beschäftigten und Studierenden | Pressemitteilung

Die eingestürzte Decke in einem Hörsaal an der Universität in Marburg und die gesperrten Hörsäle in Gießen und Darmstadt sind nach Einschätzung der GEW Hessen die Folge von unterbliebenen Investitionen in die Infrastruktur. Das hessische Hochschulbauprogramm HEUREKA leidet unter einer chronischen Unterfinanzierung.


Dazu sagte die stellvertretende Vorsitzende der hessischen GEW, Simone Claar, heute in Frankfurt: „An den hessischen Hochschulen herrscht bekanntermaßen ein beträchtlicher Investitionsstau. Zum Teil sind Hochschulgebäude in einem erbärmlichen baulichen Zustand, Sanierungen verzögern sich und Klimaanpassungen der Gebäude sind nicht möglich. Das Land Hessen muss mehr Mittel für das laufende und zukünftige HEUREKA zur Verfügung stellen. Insbesondere die gestiegenen Bau- und Sanierungskosten wurden in der aktuellen Finanzierung nicht berücksichtigt.“

Ereignisse, wie der Deckeneinsturz in Marburg und die Sperrung von Hörsälen an anderen Hochschulen, zeigten, dass mittlerweile sogar die Sicherheit von Studierenden und Beschäftigten gefährdet sei. Claar weiter: „Die hessischen Hochschulen sind buchstäblich Großbaustellen, die der neue Minister für Wissenschaft und Kunst angehen muss.“


Laut Angaben des Wissenschaftsrats, liegt der Investitionsstau im Bereich der Hochschulgebäude deutschlandweit bei 60 Milliarden Euro. Für das Bundesland Hessen sind offiziell keine konkreten Zahlen verfügbar. Deshalb fordert die GEW eine Erfassung des Investitionsstaus an den hessischen Hochschulen sowie die Anpassung der Mittel für den Hochschulbau durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur. Dazu Simone Claar: „Hier ist Transparenz gefordert. Auf Grundlage der vorgeschlagenen Erhebung sollte das Land ein auskömmlich finanziertes Investitionsprogramm auflegen, um den Investitionsstau zu beseitigen. Damit wird die Sicherheit von Studierenden und Beschäftigten langfristig gewährleistet“.