Anwendungsorientierte Demokratieforschung ist gut, langfristige Perspektiven sind besser

Sofort-Programm „11+1 für Hessen“ | Pressemitteilung

Die GEW Hessen begrüßt die im Sofort-Programm der Hessischen Landesregierung benannte Initiative einer anwendungsorientierten Demokratieforschung. Eine praxisbezogene Demokratieforschung ist nur mit langfristigen Perspektiven fruchtbar.


Der Schwerpunkt Demokratieforschung des Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur im Sofort-Programm ist begrüßenswert. Praxisbezogene Demokratieforschung sei in den heutigen Zeiten sehr wichtig. Simone Claar, stellvertretende Vorsitzende der hessischen GEW, unterstrich jedoch die Bedeutung von einer langfristig angelegten praxisbezogenen Forschung:
 

Ein Programm kann nur dann wirksam werden, wenn den Wissenschaftler:innen genug Zeit zur Forschung und zum Praxistransfer zur Verfügung gestellt wird. Auch wenn die genaue Ausgestaltung noch unklar ist, sind Programme keine dauerhafte Einrichtung. Ein Programm von solcher Bedeutung mit befristet Beschäftigten aufzusetzen, sendet das falsche Signal.“ Die Formulierung, dass die Demokratieforschung zur Bekämpfung von Extremismus aller Art heranzuziehen sei, verkenne allerdings die aktuelle größte Gefahr für die Demokratie: den ausufernden Rechtsextremismus.