Entlastung dringend geboten - GEW fordert verbindliche Korrekturtage!

Zu den schriftlichen Abschlussprüfungen in Hessen | Pressemitteilung

Über 1.200 hessische Lehrkräfte nahmen an einer Online-Umfrage der GEW Hessen teil, um ihre entstandene Mehrarbeit durch die schriftlichen Abiturprüfungen sowie die Abschlussprüfungen an Haupt- und Realschulen mitzuteilen. 89 Prozent der Teilnehmenden sprachen sich für verbindliche Korrekturtage aus. Die GEW Hessen erhebt diese Umfrage bereits im zweiten Jahr in Folge, da sich das Hessische Kultusministerium weigert, die Mehrarbeit der Lehrkräfte zu erheben.


Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, erläuterte dazu: „Während die Abiturientinnen und Abiturienten mit der letzten Prüfung die wohlverdiente Ruhephase zum Ende ihrer Schulzeit genießen, beginnt für ihre Lehrkräfte eine Zeit der maximalen Arbeitsbelastung. Seit den Abiturprüfungen 2021 werden die Arbeiten nach den Osterferien geschrieben. Das führt zu zusätzlicher Belastung, weil die Korrekturen nicht mehr während der unterrichtsfreien Zeit erfolgen können.“


So arbeitet eine vollbeschäftigte Lehrkraft während der dreiwöchigen Korrekturzeit rund 40 Stunden zusätzlich. Bei Teilzeit bis 75 Prozent des Stellenumfangs sinkt die Zahl nur geringfügig auf 38 Stunden bzw. bei einem Stellenumfang von bis zu 50 Prozent auf gut 35 Stunden. Bezogen auf den Stellenumfang steigt damit die Zusatzbelastung durch die Abiturprüfung: Je geringer der Stellenumfang, desto höher ist die relative Belastung durch die Abiturprüfungen. Zwar fällt die Korrekturzeit im Durchschnitt bei den Haupt- und Realschulprüfungen geringer aus (Vollzeit: knapp 23 Stunden), aber auch diese zusätzliche zeitliche Belastung sorgt für ein unzumutbar hohes Arbeitspensum in der Prüfungszeit.

 


„Die jetzt ermittelten Korrekturzeiten für das Abitur führen zu Spitzenbelastungen weit über das Erträgliche hinaus. Dies können wir nicht länger hinnehmen. Es ist Zeit, dass das Hessische Kultusministerium hier endlich für Entlastung sorgt! Es ist "Zeit für mehr Zeit", fordert Hartmann.

Mit der gleichnamigen Kampagne macht die GEW Hessen auf die immer herausfordernde und zeitaufwendigere Arbeit in allen Bildungsbereichen aufmerksam. Gleichzeitig gibt es klare Forderungen, wie die Arbeit in den Bildungseinrichtungen entlastet werden kann.


Zwischen dem 26. Juni und 7. Juli 2023 finden Aktionswochen an hessischen Schulen statt. Die Kolleginnen und Kollegen fordern, dass ihre Herausforderungen endlich ernst genommen werden. Am 20. September organsiert die GEW Hessen fünf Großdemonstrationen in Kassel, Fulda, Gießen, Frankfurt und Darmstadt. Aufgerufen sind Schülerinnen und Schüler, Eltern und die Beschäftigten der Bildungsbereiche.