Aktionen "A 13 für alle"

Grundschullehrer*innen demonstrieren in ganz Hessen

Zum fünften Mal machten am heutigen 13. November 2019 Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer auf ihre Arbeitsbelastungen, aber auch auf ihre Gehälter aufmerksam. In jedem Jahr ist der 13. November derjenige Tag, an dem die Bezahlung der Grundschullehrkräfte im Vergleich zu allen anderen Lehrämtern in Hessen endet!  

Sieben Bundesländer haben sich schon entschieden A 13 zu zahlen! Jetzt  geht darum, dass sich die „großen Fünf“ Bundesländern endlich auch bewegen.

Hessen steht im bundesweiten Vergleich der Besoldung 2019 heute abgeschlagen an der viertletzten Stelle bei der gleichzeitig höchsten Unterrichtsstundenverpflichtung!

Der Mangel an Grundschullehrkräften ist also hausgemacht. Er ist auch sehr viel höher als vom Kultusminister angegeben, hat die GEW Hessen nachgewiesen. Nicht ausgebildete Vertretungslehrkräfte sind sicher keine Lösung.

Hessenweit rief die GEW Hessen deshalb ihre Mitglieder auf, sich an Aktionen zur Verbesserung der Situation für Grundschulen und ihre Lehrerinnen und Lehrer zu beteiligen, dazu gehört auch die Forderung nach gerechter Bezahlung.

So saßen zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer symbolisch auf gepackten Koffern, verteilten Fahrkarten in die Bundesländer, die bereits A 13 für Grundschullehrerinnen und -lehrer bezahlen. Als Zeichen für das "Schlusslicht Hessen" übergaben einige Kolleginnen und Kollegen goldene Spar-Zwerge mit schwarz-grünen Mützen, einer Schlusslichtlaterne und einem Köfferchen an Landtagsabgeordnete.

Wiesbaden: Zur zentralen Veranstaltung der GEW Hessen vor dem Kultusministerium (HKM) in Wiesbaden kamen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen. Sie überreichten dem einem Vertreter des Kultusministers einen Sparzwerg, nachdem sie auf dem Luisenplatz demonstrierten.

Der Kreisverband Wiesbaden hatte im Anschluss Landtagsabgeordnete zum "Gespräch auf gepackten Koffern eingeladen". Kathrin Andres (Grüne, MdL, Sprecherin für frühkindliche Bildung und Grundschulen), Christoph Degen (SPD, MdL, bildungspolitischer Sprecher),  Katja Giesler (Grundschulkollegin/GEW-Personalrätin an der Geschwister-Scholl-Schule, Wiesbaden) und Elisabeth Kula (Linke, MdL, bildungspolitische Sprecherin) sprachen mit Christine Dietz (Grund- und Förderschullehrerin, GEW Wiesbaden-Rheingau) und Klaudia Lakatos (Grundschullehrerin, GEW Untertaunus). Fragen an die Landtagsabgeordnetenzu A13 für Grundschullehrkräfte und der Aufwertung des Berufs

Pressemitteilung des KV Wiesbaden-Rheingau

Frankfurt: Über 50 Abgesandte von umliegenden Grundschulen haben in diesem Jahr nicht vor dem Staatlichen Schulamt, sondern vor den Wahlkreisbüros von CDU und Grünen in Frankfurt demonstriert, allerdings waren die Landtagsabgeordneten nicht anwesend. In einem Demonstrationszug bewegten sich die GrundschulkollegInnen vom CDU-Büro an der Konstablerwache zum Grünen-Büro in Sachsenhausen. Dabei die Koffer mit Aufklebern der Bundesländer, die ihre Grundschullehrkräfte bereits nach A-13 bezahlen, und einem Gartenzwerg für die Ignoranz der hessischen Landesregierung. Aktionsflyer

Kassel: Auch in Kassel kamen zahlreiche Grundschullehrerinnen und -lehrer dem Aufruf der GEW nach und demonstrierten auf dem Opernplatz. "Es reicht", rief Birgit Koch, Vorsitzende der GEW Hessen, "A13 ist die gerechte Bezahlung für das, was Grundschullehrer und Grundschullehrerinnen tagtäglich leisten. Grundschullehrkräfte in Hessen haben mit 28,5 Stunden die höchste Unterrichtsverpflichtung in Deutschland und sie haben rund 500 Euro monatlich weniger Gehalt als Lehrkräfte an anderen Schulen. Die Gleichung: „kleine Kinder-kleines Geld“ ist falsch und sie ist ungerecht." Vor fünf Jahren habe die GEW Hessen mit der Kampagne „A13 für alle“ begonnen, inzwischen gebe es diese Kampagne bundesweit, betonte Koch: "Und es gibt Erfolge. Sieben Bundesländer bezahlen bereits oder werden in naher Zukunft den Lehrerinnen und Lehrern an den Grundschulen A13 zahlen. Wir sagen der hessischen Landesregierung, wir sagen der CDU und den Grünen in Hessen auch in diesem Jahr: Bewegt euch! Wir lassen nicht locker! Eine gerechte Bezahlung mit A13 würde den Landeshaushalt circa 70 Millionen Euro kosten. Das ist für den Landeshaushalt ein Klacks. Das Ausgabenvolumen beläuft sich auf 27 Milliarden Euro. Es handelt sich also um 0,3% des Gesamtvolumens."

Weitere Aktionen - mehr Fotos von den KV

In Bebra versammelten sich Kolleginnen und Kollegen mit gepackten Koffern. In Marburg folgten viele dem Aufruf des GEW-Kreisverbands Marburg und demonstrierten lautstark für "A 13 für alle".

Der KV Darmstadt teilte mit: "Dem Aufruf der GEW-Darmstadt, DA-Land und Dieburg zur Teilnahme an der 5. Auflage zur Aktion "A13 für Alle" am 13.11. waren diesmal mit ca. 120 Kolleginnen und Kollegen so viele gefolgt wie noch nie. Auf dem Luisenplatz vor dem RP-Gebäude wurden die Forderungen nach einer gleichwertigen Besoldung der Kolleg*innen in den Grundschulen in einer mitreißenden Rede von Sabine Joa, bei der GEW-DArmstadt zuständig für den Grundschulbereich, begründet und durch das gemeinsame Singen zum Teil selbst getexteter Lieder bekräftigt. Mit den Reportern des Darmstädter Echos und der Frankfurter Rundschau war auch "Die Presse" dabei und man darf gespannt sein auf die morgige Berichterstattung. Wie jedes Jahr stellt sich wieder die Frage, wie lange das Land Hessen es sich noch erlauben kann, dass die Grundschullehrkräfte weniger verdienen als die Kolleg*innen an den anderen Schulen, und dabei die auch noch höchste Unterrichstverpflichtung haben?" (Stimmung siehe Fotos)

Auch der KV Groß-Gerau machte auf die dringend zu verändernde Situation in den Grundschulen des Kreises aufmerksam. Kolleginnen und Kollegen überreichten den CDU-Landtagsabgeordneten Ines Claus und Sabine Bächle-Scholz einen Sparzwerg und einen Brief, in dem es heißt: "Unser schwarz-grüner Sparzwerg ... trägt die rote Laterne, denn inzwischen ist Hessen bei der Bezahlung der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer ganz weit nach hinten gerutscht. Sechs Bundesländer haben inzwischen die Bezahlung der Grundschullehrkräfte nach A13 bzw. E 13 eingeführt oder ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren eingeleitet ... Gleichzeitig haben hessische Grundschullehrkräfte im Vergleich mit den Kolleginnen und Kollegen in allen anderen Bundesländern die höchste Pflichtstundenzahl. Wir fordern Sie als direkt gewählte Abgeordnete im Kreis Groß-Gerau auf, sich in Ihrer Fraktion und in der Regierungskoalition dafür einzusetzen, dass die hessische Landesregierung endlich ihre Blockadepolitik aufgibt. Für Frauen, die an allen Grundschulen in der übergroßen Mehrheit sind, ist die gleiche Besoldung für Grundschullehrkräfte auch eine Frage der Geschlechtergerechtigkeit. Angesichts des dramatischen Lehrkräftemangels in den Grundschulen gerade auch im Kreis Groß-Gerau ist die gleiche Besoldung für Grundschullehrkräfte außerdem notwendig, um die Attraktivität des Berufs zu steigern."