Tragbare Lösung für LiV finden!

Dialog in den Studienseminaren mit den Personal- und Seminarräten

Die Forderung nach gegenseitiger Anerkennung des 2. Staatsexamens auf Bundesebene hat dazu geführt, dass ein gemeinsamer Beschluss der KMK vorliegt, der Prüfungsersatzleistungen für die einzelnen Teile des Prüfungstages einfordert und dies in der Vorlage zweier Unterrichtsentwürfe mit Kolloquium anvisiert.

Dies sieht die GEW kritisch, geht es doch eigentlich darum, dass sich Lehrkräfte als praktizierende und reflektierende Praktikerinnen und Praktiker erweisen sollen und nicht darum, eine weitere theoretische Prüfung ohne Unterricht abzulegen.

Da aber eine Prüfung mit zwei Unterrichtssequenzen unter den jetzigen Umständen und Vorgaben nicht gesichert möglich gewesen wäre, müssten andere Abläufe gefunden werden.   

Für die GEW Hessen müssen jedoch Voraussetzungen und Abläufe geschaffen werden, die einen möglichst eindeutigen Bezug zur Unterrichtspraxis gewährleisteten. Da alle  Beteiligten in der Durchführung eines solchen Kolloquiums nicht geübt sind und gerade LiV ein solches Prüfungsgespräch – ohne vorher selbst durchgeführte Unterrichtsversuche – noch nie gemacht haben und nicht wissen, was auf sie jeweils konkret zukommt, sollte eine geringere Gewichtung der Prüfungsersatzleistungen erfolgen. Diese Prüfungsersatzleistungen beruhen im Gegensatz zu den Modulleistungen nicht auf realem Unterrichten, sondern können nur theoretisch stattfinden. 

Hierfür muss der Dialog in den Studienseminaren gerade auch mit den Personal- und Seminarräten geführt werden, um eine tragbare Lösung der Umsetzung zu finden. Hier sehen wir noch Gestaltungsmöglichkeiten und werden uns als GEW Hessen dafür einsetzen.

Aus unserer Sicht ist dabei zentral:

  1. Klare Regelungen für den Ablauf der Ersatzprüfung unter Beteiligung von Personal- und Seminarrat.
  2. Die Studienseminare müssen Formen finden, ein derartiges Prüfungsformat konkret mit den Prüflingen vorzubereiten. Das braucht aber Zeit.
  3. Die Prüfungstermine  müssen so weit es geht nach hinten gelegt werden. Prüfungen bis Mitte Mai dürfen nur mit ausdrücklicher Zustimmung der LiV abgelegt werden.
  4. Da der Zugang zur Literatur in hohem Maße erschwert ist, da Bibliotheken geschlossen sind, müssen hierfür praktikable Lösungen gefunden werden, die nicht zum Nachteil der einzelnen LiV werden dürfen.
  5. Eine geringere Bewertung der beiden Kolloquien, da der hohe Bewertungsanteil ohne Unterrichtsanteile weniger gut zentrale Kompetenzen von Lehrkräften abbildet.

Wir können sehr gut nachvollziehen, dass gerade die LiV des aktuellen Prüfungssemesters die aktuelle Zeit als „psychisch und physisch sehr belastend“ empfinden und ziemlich verzweifelt sind. Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, Ihnen als Lehrkräften im Vorbereitungsdienst möglichst früh sehr konkrete und vor allem auch andere Auskünfte geben zu können. 

Wir bieten GEW-Mitgliedern an, sich bei Fragen an das Referat „Aus- und Fortbildung“ zu wenden und Fragen der „1. Phase“ mit Andrea Gergen und Fragen der „2. Phase“ mit Christina Nickel zu klären.

Als GEW Hessen werden wir an dem Thema dran bleiben und uns dafür einsetzen, dass der demokratische Dialog und Entscheidungsprozess auch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie in den Studienseminaren und auf Ebene des Hauptpersonalrats nicht auf der Strecke bleibt. 

auf@gew-hessen.de