Besoldung der Grundschullehrkräfte: Auf Dauer abgehängt?

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Am 23. März veranstaltete die GEW Hessen eine Podiumsdiskussion mit den bildungs- und grundschulpolitischen Sprecherinnen und Sprechern von CDU, FDP, SPD und Linke und mit Thilo Hartmann, dem Landesvorsitzenden der GEW. Die Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Aufgrund der pandemischen Lage wurde die Veranstaltung für rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer per Livestream übertragen.

Kai Eicker-Wolf, finanzpolitischer Referent der GEW Hessen, stellte noch einmal die Zahlen zur Besoldung der Grundschullehrkräfte im Bundesvergleich dar (HLZ 3/2022). Danach liegt Hessen beim Lebenseinkommen an drittletzter Stelle, unter Berücksichtigung der höheren Pflichtstundenzahl an vorletzter. Thorsten Wolf, Landtagsabgeordneter der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, berichtete über den Weg zu A13/E13 in Thüringen (siehe unten). Julia Langhammer vom DGB Hessen-Thüringen moderierte die lebhafte Diskussion mit den im Chat gestellten Fragen.

Deutlich für die GEW-Forderung „A13 auch für Grundschullehrkräfte“ positionierten sich Nina Heidt-Sommer (SPD) und Lise Kula (Die Linke). Sie kündigten an, dies bei einer Regierungsbeteiligung zügig umzusetzen. Moritz Promny (FDP) äußerte Verständnis für die Forderung, machte jedoch eine Erhöhung der Studiendauer zur Bedingung. Zuschauer:innen machten ihn darauf aufmerksam, dass die gleiche Studiendauer für das Lehramt an Haupt- und Realschulen zu einer A-13-Besoldung führt. Die meisten Nachfragen richteten sich an Dr. Horst Falk, den neuen bildungspolitischen Sprecher der CDU. Er vertrat die Ansicht, Wertschätzung schlage sich nicht nur in Geld nieder und die Belastung der Grundschullehrkräfte sei nicht in allen Bereichen der anderer Lehrkräfte gleichzustellen. Er stellte die Prüfung einer Zulage nach niedersächsischem Beispiel in Aussicht.

Thilo Hartmann kündigte an, dass sich die GEW weiter mit vielen Aktionen lautstark für eine gleiche Eingangsbesoldung für alle Lehrämter einsetzen wird.