David Redelberger, Anne Wernet und Madlen Krawatzek (auf dem Gruppenfoto von links nach rechts) bilden das gegenwärtige Sprecher:innen-Team der Jungen GEW, der Personengruppe der GEW Hessen für alle Mitglieder bis 35 Jahren. Bei ihren Bemühungen, junge Kolleginnen und Kollegen für die GEW zu interessieren, hören sie oft, Gewerkschaften seien zwar „im Prinzip eine gute Sache“, aber gerade in der Zeit des Berufseinstiegs habe man „gar keine Zeit für ein gewerkschaftliches Engagement“. Und in der Tat: Die Belastungen sind hoch, sei es im Vorbereitungsdienst, als junge Lehrkraft erstmals mit voller Stundenzahl oder in den Praxisphasen oder den ersten Berufsjahren im Sozial- und Erziehungsdienst. Aber sie fanden auch junge Mitglieder der GEW Hessen, die berichten, wie ihnen das Engagement in der GEW gerade in der Berufseinstiegsphase ganz besonders geholfen hat....
Die Junge GEW: Aktiv auch im Berufseinstieg
Wir sind die Sprecher:innen der Jungen GEW in Hessen, die die Mitglieder der GEW bis 35 vertritt. Wir sind als Personalräte in den Schulen aktiv, wir arbeiten in den Kreisvorständen und im Landesvorstand mit. Wir treten für kämpferische Aktionen und fortschrittliche Politik innerhalb und außerhalb der GEW und der Schule ein. Einige von uns wurden schon als Studierende Mitglieder der GEW, andere traten im oder nach dem Vorbereitungsdienst ein. Der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen im Vorbereitungsdienst war für viele von uns der Auftakt für das gewerkschaftliche Engagement. Die Zeit im Vorbereitungsdienst oder in der Phase des Berufseinstiegs ist anstrengend und zeitintensiv: Man ist neu, erkundet das Arbeitsfeld und hat noch kein Netzwerk, um Interessen einzubringen. Gerade in dieser Zeit benötigen die LiV eine (laute) Stimme, aber genauso fehlen die Zeit und die Möglichkeiten, um auf die Probleme aufmerksam zu machen und etwas zu ändern: Aus diesem Teufelskreis kann man nur gemeinsam entkommen, und das geht nur mit der GEW!
David Redelberger, Gesamtschullehrer
Anne Wernet, Förderschullehrerin
Madlen Krawatzek, Berufsschullehrerin
Hannah Windisch, LiV im 1. Hauptsemester
Ich bin seit einigen Jahren Mitglied der GEW und habe schon an vielen Aktionen und Demonstrationen teilgenommen. Ich habe mich für die Forderung „A13 für Grundschullehrkräfte“ eingesetzt, die Kampagne „Uni Kassel unbefristet“ unterstützt und versuche nun, meine Mit-LiV für eine GEW-Mitgliedschaft zu gewinnen. Gemeinsam mit ihnen möchte ich mich für Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen einsetzen und Schule für alle attraktiv und gerecht gestalten. Auch wenn der erhöhte Stresspegel das Engagement erschwert, zeigt mir der Einstieg in den Beruf, wie notwendig die Arbeit der GEW ist und an wie vielen Stellen wir gleichzeitig anpacken müssen.
Anna Elsässer, Sozialpädagogin & Motologin
Aktiv in der GEW wurde ich aufgrund eines Aufrufs innerhalb der GEW im Jahre 2020, Erfahrungen während der Pandemie zu schildern. In dieser Zeit habe ich es als äußerst belastend erlebt, dass gesellschaftliche und mediale Aufmerksamkeit und Wertschätzung für die anspruchsvollen Tätigkeiten von Fachkräften der Sozialen Arbeit fehlen. Und diese weitgehende Ignoranz geht weiter. Ich möchte mehr Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen für gewerkschaftliches Engagement gewinnen, um für die Sicherung fachlicher Standards, gute Arbeitsbedingungen und mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu kämpfen. Wie viele Kommiliton:innen habe ich schon während meines Studiums im Bereich der Sozialen Arbeit und der Hilfen zur Erziehung gearbeitet. Mein Berufseinstieg war für mich somit eher ein fließender Übergang. Ich bin seither mit Fragen zu meiner beruflichen Identität und Rolle in einem sehr vielseitigen Arbeitsfeld beschäftigt. Bei meinem aktuellen Arbeitgeber wurde ich behutsam eingearbeitet, was ich geschätzt habe. Sowohl die berufliche Praxis als auch eine Weiterbildung im Bereich der psychoanalytischen Pädagogik helfen mir, mich fachlich zu festigen.
Frederieke Schmidt, LiV im 2. Hauptsemester
Seit etwas mehr als einem Jahr bin ich GEW-Mitglied und engagiere mich im Sprecher:innenteam der Jungen GEW Südhessen. Wir treffen uns regelmäßig, um uns auf Demos und Tagungen mit anderen zivilgesellschaftlichen Bündnissen zu vernetzen, neue Mitglieder zu werben und aktuelle Themen anzugehen. Gewerkschaftliche Arbeit ist in meinen Augen ein wichtiges Instrument der politischen Interessensvertretung und Einflussnahme und stärkt und sichert die Rechte von uns Arbeitnehmer:innen. Die Junge GEW Südhessen und die Junge GEW Hessen haben mich auf meiner ersten Klausurtagung überzeugt, dass sich ein aktives Engagement von Beginn an lohnt. Die energiegeladene Stimmung in der Jungen GEW ist sehr ansteckend. Den Herausforderungen für die LiV und alle Berufsanfänger:innen kann ich entspannter begegnen, da ich weiß, dass es immer Ansprechpartner:innen gibt. Auch die lea-Angebote sind eine reizvolle und sinnstiftende Ergänzung zur Ausbildung.