Frankfurt: Die Offene Schule Waldau in Kassel führte heute, am 24. Mai 2024, eine Aktion für Demokratiebildung durch. Dabei diskutierten 100 Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 über aktuelle politische Themen. Dazu wurden Materialien der Kampagne „Platz nehmen für Demokratie“ verwendet.
Die ‚Offene Schule Waldau‘, die als Versuchsschule des Landes Hessen wissenschaftlich begleitet wird durch die Universität Kassel, legt einen besonderen Schwerpunkt auf Demokratiebildung. Laut GEW ist diese Aktion kurz vor der Europawahl, zu der erstmalig auch Jugendliche ab 16 Jahren wahlberechtigt sind, besonders wichtig. Thilo Hartmann, Vorsitzender der hessischen GEW, sagte dazu: „Die Europawahlen machen es vor: Jugendliche werden früher nach ihrer Meinung gefragt. Auch in Hessen sollten wir Jugendliche so früh wie möglich bei politischen Entscheidungen einbeziehen. Dadurch identifizieren sie sich früh mit der Demokratie und lernen, wie sie ihre Interessen ausdrücken und einbringen können.“
Ebenfalls vor Ort war Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. Er betonte während seines Besuchs der Offenen Schule Waldau die Wichtigkeit und Bedeutung der Aktion: „Vor dem Hintergrund des 75. Jahrestages unseres Grundgesetzes und der bevorstehenden Europawahl, ist es wichtiger denn je, unsere Jugendlichen in die Demokratiebildung einzubinden. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit: sie muss gelebt, erfahren und verteidigt werden – insbesondere jetzt, in Zeiten, in denen unsere Demokratie unter Feuer steht. Indem wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich aktiv an politischen Prozessen zu beteiligen, stärken wir nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten und ihr Verantwortungsbewusstsein, sondern sichern auch die Zukunft unserer demokratischen Gesellschaft. Ich freue mich, dass die Universität Kassel durch ihre wissenschaftlichen Begleitung Demokratiebildung erlebbar macht.“
Die Aktion „Platz nehmen für Demokratie“ fand in der Schulmensa statt. Dort standen kleine Stuhlgruppen mit einem Ordner voller möglicherweise strittigen Thesen bereit. Jeweils zwei bis vier Jugendliche tauschten ihre Meinung zu dem von ihnen ausgewählten Thema aus. Nach circa 10 Minuten wurden die Jugendlichen aufgefordert, sich in neuen Gruppen zusammenzufinden.
Andrea Michel, Lehrerin an der Offenen Schule Waldau, betonte, dass es mehr Mittel für die gezielte Demokratiebildung an Schulen braucht: „Mit der heutigen Aktion machen wir nur den Anfang. Die Erfahrungen der Schüler:innen werden wir in einer weiteren Unterrichtsstunde besprechen und in den Unterricht aufnehmen. Damit wir solche Projekte auch zukünftig in den Unterricht integrieren können, brauchen wir dauerhaft zugewiesene Mittel zur Demokratiebildung an Schulen.“