400 Beschäftigte machen Druck auf die Arbeitgeberseite

Gemeinsame Warnstreiks der GEW Hessen und Rheinland-Pfalz

31. März 2022 Pressemitteilung

Einem Aufruf zur „länderübergreifenden“ Kundgebung folgten etwa 400 streikende Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen und weitere Beschäftigte der Kinder- und Jugendhilfe aus dem Sozial- und Erziehungsdienst. Von der Wiesbadener und der Mainzer Seite des Rheins zogen die hessischen und rheinland-pfälzischen Beschäftigten auf der Theodor-Heuss-Brücke aufeinander zu. Dort befestigten die Streikenden ein Transparent mit der Aufschrift „Hibbdebach un‘ dribbdebach – gemeinsam für die gute Sach‘! Sozial- und Erziehungsdienst – Aufwertung jetzt!“.

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).

Auch die zweite Tarifverhandlungsrunde für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst ging am Dienstag, dem 22. März, ohne Ergebnis zu Ende.

„Für die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zeigten die Arbeitgeber keinerlei Bereitschaft für einen Kompromiss. Damit haben die Arbeitgeber erneut die Chance auf eine Einigung vertan“, zeigte sich Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, empört über den Ausgang der Verhandlungsrunde.

„Im gesamten Sozial- und Erziehungsdienst haben wir einen erheblichen Fachkräftemangel. Im Bereich der Kindertagesstätten wird dieser besonders sichtbar, wenn Betreuungsplätze nicht belegt werden können und Öffnungszeiten gekürzt werden müssen. Ohne eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung bleiben diese Berufe unattraktiv“, erläuterte Kathrin Gröning, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz und selbst als Erzieherin in einer Kita tätig, warum diese Tarifrunde so wichtig ist.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen hat die GEW ihre Mitglieder im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu einem regional begrenzten Warnstreik aufgerufen.

Dem Aufruf zu Kundgebung und Demonstration auf der Theodor- Heuss- Brücke folgten auf rheinland-pfälzischer und hessischer Seite etwa 400 streikende Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen und weitere Beschäftigte der Kinder- und Jugendhilfe. Von beiden Seiten des Rheins aus zogen Demonstrationszüge über die Theodor-Heuss-Brücke aufeinander zu. In der Mitte der Brücke, an der Grenze der beiden Bundesländer, befestigten die Streikenden ein Transparent mit der Aufschrift „Hibbdebach un‘ dribbdebach – gemeinsam für die gute Sach‘! Sozial- und Erziehungsdienst – Aufwertung jetzt!“. Bei einer gemeinsamen Kundgebung in Wiesbaden betonten Ackermann und Gröning, mit der Tarifrunde um die Eingruppierung im Sozial- und Erziehungsdienst gehe es um die Korrektur eines ungerechten Lohngefüges, das Menschen in sozialen Berufen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, deutlich benachteiligt. Daran müsse sich dringend etwas ändern, sonst gingen die systemrelevanten Bildungsbereiche demnächst sinnbildlich den Bach runter.


Breichte über die Aktion in Mainz-Kastel

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