2. Warnstreik im Landesdienst in Hessen

Erneut tausende Tarifbeschäftigte auf der Straße

Wiesbaden | 13. April 2015

Bei den Warnstreiks der Beschäftigten des Landes Hessen sowie der Goethe-Universität und der TU Darmstadt traten heute zum zweiten Mal mehrere Tausend Betroffene in den Ausstand.

Zum Warnstreik aufgerufen waren unter anderem auch die angestellten Lehrkräfte des Landes und die sozialpädagogischen Fachkräfte an Förderschulen sowie die Beschäftigten der hessischen Hochschulen. Hessenweit beteiligten rund 5.000 Beschäftigte an den Arbeitskampfmaßnahmen.

Nachdem es vor zwei Wochen bereits zu einem Tarifabschluss  für die Beschäftigten in allen anderen Bundesländern gekommen ist, stehen in dieser Woche die entscheidenden Verhandlungen in Hessen an. Nachdem die Landesregierung  bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hat, bekräftigten die Streikenden bei der zentralen Kundgebung in Wiesbaden ihre Entschlossenheit,  für ihre Forderungen in einen Arbeitskampf zu gehen.

Die GEW und die anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes sind in die Tarif- und Besoldungsrunde 2015 mit der Forderung nach einer Anhebung der Bezahlung um 5,5 Prozent, mindestens 175 Euro monatlich gegangen. Zudem soll das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden.

Außerdem soll endlich die 2009 für die Angestellten tariflich vereinbarte Arbeitszeit von 40 Wochenstunden auf die Beamtinnen und Beamte übertragen und damit auch eine entsprechende Verkürzung der Lehrerarbeitszeit vorgenommen werden.

Bei der Streikkundgebung in Wiesbaden forderte Birgit Koch, Vorsitzende der GEW Hessen: „Die Arbeitsbedingungen der  Beschäftigten im hessischen Landesdienst  dürfen nicht noch weiter im Vergleich zu den Beschäftigten bei den Kommunen und in den anderen Bundesländern zurückfallen. Deshalb ist jetzt ein Tarifabschluss auf hohem Niveau dringend erforderlich. Hessen gehört zu den finanziell stärksten Bundesländern.“ Das Ergebnis der Tarifverhandlungen sei auch unmittelbarer Gradmesser für die Wertschätzung der Leistung der in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes.

Die voraussichtlich entscheidende Verhandlungsrunde findet am 14. und 15. April 2014 in Dietzenbach statt.