Am Freitagmorgen demonstrierten die Delegierten der Landesdelegiertenversammlung zur Unterstützung aller Kolleginnen und Kollegen, die für einen neuen Tarifvertrag kämpfen. Die Resolution wurde am Vortag beschlossen.
Resolution der Landesdelegiertenversammlung der GEW Hessen
Kolleginnen und Kollegen, die für einen neuen Tarifvertrag Hessen streiten!
Die Corona-Pandemie mit ihren verheerenden gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen bedeutet eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahrzehnte. In dieser Krise hat der hessische öffentliche Dienst seine Leistungsfähigkeit sehr deutlich unter Beweis gestellt - und dies unter erschwerten Bedingungen.
Die Politik der Schuldenbremse hat in vielen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge zu Personalmangel und mangelnder Ausstattung geführt. Neben den Bereichen Pflege, Gesundheit und Verwaltung war der Bildungsbereich hiervon besonders betroffen.
Dass es an Kitas, Schulen und Hochschulen trotz dieser Schwierigkeiten gelungen ist, die gesellschaftlich so wichtigen Aufgaben auf qualitativ hochwertige Art zu erfüllen, ist dem persönlichen Engagement der Beschäftigten zu verdanken. Ihnen gebührt eine angemessene Anerkennung für ihre Arbeit und ihren Einsatz. Diese Anerkennung darf sich aber nicht nur in Sonntagsreden vor einer Wahl niederschlagen, sie muss für die Beschäftigten auch beim Einkommen spürbar sein!
Die GEW Hessen steht für eine Aufwertung der Arbeit im Bildungsbereich, denn gute Bildung braucht beste Bedingungen!
Der Fachkräftemangel im Bildungsbereich, insbesondere an Grund- Förder- und Berufsschulen zeigt deutlich, dass die hessischen Arbeitsbedingungen attraktiver gestalten werden müssen, um mehr junge Menschen für Berufe in Schulen und Hochschulen zu begeistern.
Dazu muss das Land nicht nur die Ausbildungskapazitäten erhöhen, es muss auch beim Entgelt konkurrenzfähig bleiben.
Wir widersprechen Innenminister Peter Beuth ausdrücklich, wenn er die berechtigten Forderungen der Tarifbeschäftigten und der studentischen Hilfskräfte als „deutlich überzogen und nicht generationengerecht" bezeichnet. Generationengerechtigkeit bedeutet, jetzt in die Zukunft der Bildung, Ausbildung und Forschung zu investieren statt auf dem Rücken der jüngeren Generationen öffentliche Infrastruktur kaputtzusparen. Gute Bildung ist nicht zum Nulltarif zu haben!
Für die hessische Tarifrunde 2021 fordern wir daher insbesondere:
- 5 Prozent mehr Lohn!
- Eine Erhöhung der Tabellenentgelte um mindestens 175 Euro!
- Tarifschutz für die vielen Tausend studentischen Hilfskräfte!
- Eindämmung der Befristungen im Hochschulbereich!
- Tarifierung einer modernen Lehrkräfteentgeltordnung!
- Die Aufnahme von Gesprächen über die Einbeziehung der Lehrkräfte in die 2009 für Tarifbeschäftigte des Landes Hessen beschlossene Verkürzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden pro Woche!
- Die volle Übertragung des Verhandlungsergebnisses auf Beamtinnen und Beamte sowie Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger!
Die Landesdelegiertenversammlung der GEW Hessen