AG Queere Vielfalt

AG Queere Vielfalt
Als Arbeitsgemeinschaft und Teil der GEW Hessen wollen wir die Vielfalt in der hessischen Bildungslandschaft weiter sichtbar und wirksam werden lassen. Für uns ist diese Arbeit aber nicht nur Aufgabe einer AG, sondern der gesamten hessischen GEW. Deshalb laden wir alle interessierten GEW-Mitglieder und andere Interessierte ein, sich an Aktionen zu beteiligen und aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen.
Vorstellung der AG Queere Vielfalt
Am 30. Juni 2010 hat sich in Frankfurt am Main eine Gruppe Lehrer und Lehrerinnen zusammen gefunden, um nach dem Vorbild anderer Landesgruppen eine Arbeitsgemeinschaft (AG) LesBiSchwuler Lehrer_innen in Hessen (neu) zu gründen.
Willkommen sind alle interessierten (hessischen) Lehrerinnen und Lehrer, die lesbisch, schwul, trans*, inter, queer leben.
Zunächst ist die Geschäftsstelle der GEW-Frankfurt in der Bleichstraße 38a (oder das „Pulse“ im gleichen Gebäude) Treffpunkt.
Außerdem werden wir auch verschiedene Vereine und Organisationen besuchen und dann gegebenenfalls dort tagen. Näheres wird jeweils in den aktuellen E-Mails bekannt gegeben.
Wir wollen KRAFT SEIN UND KRAFT GEBEN.
Unsere Stärken wollen wir unter anderem einsetzen zum:
- Erfahrungsaustausch untereinander: Die Gruppe bietet ein Forum, über die berufliche und persönliche Situation zu sprechen.
- Knüpfen von Netzwerken: Wir wollen Ansprechpartner sein und Ansprechpartner vermitteln.
- (Weiterer) Aufbau einer bildungspolitischen Offenheit in Hessen, die für gesellschaftspolitische Vielfalt und Akzeptanz steht.
- Umsetzen gemeinsamer Aktionen wie CSD, Unterrichtsmaterialien.
- Jede und jeder entscheidet selbst, ob und wie sie oder er sich in die Gruppe einbringen will. Niemand soll sich rechtfertigen müssen, wenn er (un-)regelmäßig erscheint.
Kontakt zu anderen regionalen (Bildungs-) Organisationen
Ziel der AG LesBiSchwuler Lehrer_innen in Hessen ist es, einen regen Erfahrungs- und Wissensaustausch zu anderen Organisationen im Raum Südhessen zu pflegen. Hierbei ist beispielsweise an das Switchboard (Beratungszentrum), KUSS 41 (Jugendzentrum für LGBT-Jugendliche), VLSP gedacht.
Kontakt zu anderen schwulen und lesbischen Lehrergruppen
Zu homosexuellen Lehrergruppen anderer Bundesländer wird Kontakt gehalten und der Austausch gefördert. So sind beispielsweise auch Aktionen im Bereich der Schulbuchgestaltung länderübergreifend denkbar.
Integration in eine Gewerkschaft (GEW)
Eine Zusammenarbeit mit Berufsverbänden ist angestrebt. Wie viele ähnliche Lehrer_innen-Gruppen anderer Bundesländer sind auch wir unter dem Dach der GEW organisiert. Wir sind wie die anderen Gruppen auch aber stets offen für GEW-Mitglieder und Nichtgewerkschaftsmitglieder.
Sonstige (politische) Kontakte
Die AG LesBiSchwuler Lehrer_innen in Hessen möchte neben den allgemein-gesellschaftlichen insbesondere auf bildungspolitischen Feldern aktiv werden, wie Forderungen zur Überwindung ungerechtfertigter Diskriminierung aufstellen und sie mit der GEW und anderen Gruppen wie LSVD, schwul-lesbischen Gruppierungen der Parteien (Schwusos, LSU, queer bei Bü90/Die Grünen …) durchsetzen.
Aktuelles – aus der Schule geplaudert
Materialien für Antidiskriminierungs- und Akzeptanzkampagnen an Schulen
Gleichstellung von Lebenspartnerschaften im hessischen Recht
Für Vielfalt in der Schule | Positionspapier der AG
Fünf bis zehn Prozent der Menschen sind lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender (kurz: lsbt). Damit gibt es in jeder Klasse genauso viele „Betroffene“ wie Linkshänder_innen. Anders als andere Minderheiten sind lsbt-Menschen in Schule überwiegend nicht sichtbar. In den seltenen Fällen der Sichtbarkeit erleben sie verbale und körperliche Gewalt. Während im Lebensalltag eine zunehmende Akzeptanz und eine rechtliche Gleichstellung zu beobachten sind, ist der Schulalltag von vollkommener Ignoranz gegenüber lsbt geprägt.
- einer unterdrückten Persönlichkeitsentwicklung durch ein ständiges Gefühl des „Falsch seins“,
- der Angst sich gegenüber anderen nicht öffnen zu können bzw. zu dürfen,
- fehlenden Alltagsvorbildern,
- einer eingeschränkten schulischen Leistungsfähigkeit (Rückzug aus dem Schulalltag bis hin zum Schulabbruch),
- einem vier bis sieben Mal erhöhten Suizidrisiko im Vergleich mit heterosexuellen Altersgenoss_innen.
- werden oft direkt oder indirekt zu einem Versteckspiel gezwungen,
- verlieren ihre Authentizität und pädagogische Vorbildfunktion,
- sind psychischen Belastungen bis hin zur dauerhaften Krankschreibung ausgesetzt.
Es geht nicht um eine Reduzierung auf die „private Sexualität“, sondern um das Erreichen einer Akzeptanz (statt Toleranz) eines individuellen Lebenskonzeptes im lsbt-Bereich: lsbt muss genau so selbstverständlich lebbar sein wie Heterosexualität.
Schulleiter_innen sollten das Thema lsbt beispielsweise in einer Gesamtkonferenz ansprechen – verbunden mit einem Aufruf zur Auseinandersetzung und Schaffung einer Kultur des selbstverständlichen und problemfreien Umgangs seitens der Lehrer_innen ebenso wie seitens der Schüler_innen.
- für Schulaufsicht und Schulleitungen (i.S. der Fürsorgepflicht)
- für Lehrer_innen (i.S. der Schülerberatung und Unterrichtsthematik)
- für Lehrer_innen im Vorbereitungsdienst (als Pflichtmodul)
Überarbeitung der Kerncurricula und Lehrpläne nicht nur in Sexualkunde und NaWi, sondern auch in allen anderen Fächern wie Gesellschaftswissenschaften, Deutsch und Fremdsprachen sowie Implementierung von Diskriminierung als Querschnittsthema (jeweils mit Handreichungen vom AfL zur konkreten Umsetzung im Unterricht).
Konkretisierung des Hessischen Referenzrahmens für Bildungs- und Erziehungsqualität in Bezug auf lsbt.
- Sichtbarkeit im Sinnes eines selbstverständlichen Umganges schaffen!
- Fürsorgepflicht des Dienstherrn für Lehrer_innen konkretisieren!
- Bildungsauftrag für Schüler_innen umsetzen!
- lsbt-Themen in Lehr- und (Aus-)Bildungsplänen verbindlich festschreiben!

Kontakt
Anfragen an die AG
Ansprechpartner:innen:
Mareike Klauenflügel
Tina Bereidenich
Heiko Rohde
