Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr

HLZ 3/2019 Koalitionsvertrag: Wortlaut und Stellungnahmen

Im Jahr 2018 wurden von der Bundeswehr 1.366 Soldaten und 313 Soldatinnen neu eingestellt, die bei Dienstantritt noch nicht volljährig waren. Die Zahl ist etwas niedriger als im Vorjahr, aber für Tony C. Schwarz, den stellvertretenden Vorsitzenden der GEW Hessen, immer noch „skandalös hoch“. Die hohe Zahl Minderjähriger sei „das Ergebnis einer aggressiven Werbung in Schulen, bei Ausstellungen und Messen, Vorträgen in Jobcentern, Arbeitsagenturen und Berufsinformationszentren“, bei denen die Bundeswehr Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren anspricht. Verstärkt wirbt die Bundeswehr auch in den sozialen Medien, wo Clips wie „Die Rekruten“ oder „Mali“ echte „Abenteuer“ versprechen, aber „die wahren Folgen von Kriegseinsätzen verschweigen“. Die Rekrutierung von Jugendlichen unter 18 Jahren durch das Militär verstößt gegen die Prinzipien der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Deutschland gehört zu den wenigen Vertragsstaaten, die von einer Ausnahmeregelung Gebrauch machen und weiterhin minderjährige Freiwillige für die Streitkräfte anwerben. Die GEW Hessen setzt sich im Bündnis mit anderen Organisationen für die Anhebung des Rekrutierungsalters für den Militärdienst auf 18 Jahre ein.