Frankfurt: Die GEW Hessen bewertet den vorgelegten Gesetzentwurf, der die Nutzung von digitalen Endgeräten in der Schule einschränken soll, als praxistauglich. Es bleibt dabei, dass über eine sinnvolle Ausgestaltung vor Ort entschieden werden kann. Die GEW fordert darüber hinaus einen Ausbau der Medienbildung.
Der Hessische Landtag behandelt am Donnerstag, den 27. März 2025, einen Gesetzentwurf von CDU und SPD zur Änderung des Schulgesetzes. Die Verwendung von mobilen digitalen Endgeräten soll für Schüler:innen im Schulgebäude und auf dem Schulgelände grundsätzlich untersagt sein. Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, kommentiert den Entwurf: „Anders, als es erste öffentliche Äußerungen von Kultusminister Armin Schwarz vermuten ließen, handelt es sich keineswegs um ein pauschales ‚Handyverbot‘. So wie es nun geplant ist, können Schulen differenziert entscheiden, wie sie mit der Handynutzung der Schüler:innen umgehen wollen. Das begrüßen wir.“
Ein Blick in den Entwurf zeigt, dass Ausnahmen vorgesehen sind, beispielsweise für den gezielten Einsatz von Smartphones im Unterricht. In der Sekundarstufe werden dauerhafte Ausnahmeregelungen über die Schulordnung ermöglicht. Thilo Hartmann: „In der Grundschule sind private digitale Endgeräte in aller Regel fehl am Platz. Doch an weiterführenden Schulen ist es richtig, in der Diskussion mit Eltern, Schüler:innen und Lehrkräften eine geeignete Regelung zu finden. Diese kann dann in der Schulordnung verankert werden. Damit liegt der Ball nach der Gesetzesänderung wieder dort, wo er hingehört: vor Ort."
Als sinnvoll schätzt die GEW Hessen die vorgesehene Ergänzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags ein. Die Schüler:innen sollen durch die altersangemessene Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen zu einem selbständigen und mündigen Leben in einer digitalen Welt befähigt werden. „Unbestreitbar bestehende Probleme, wie Cybermobbing und exorbitante Bildschirmzeiten, können nur über eine bessere Medienbildung angegangen werden. Diese ist – im Gegensatz zu einem Verbot – langfristig wirksam. Die Ergänzung des Schulgesetzes ist daher ein positives Signal, reicht aber nicht aus: Das Fach ‚Digitale Welt‘ sollte möglichst bald an allen Schulen eingeführt werden. Die kritische Medienbildung muss als elementarer Bestandteil des Fachs verankert werden. Für die Umsetzung benötigen die Schulen Zeit und entsprechend geschultes Personal“, fordert Thilo Hartmann abschließend.