Am 20. September war der Weltkindertag! An diesem und jedem anderen Tag fordern wir mehr Bildungsgerechtigkeit. Es braucht mehr Ressourcen, um gute Bildung zu ermöglichen. Deshalb waren am Weltkindertag vor dem Hessischen Landtag, um auf den eklatanten Fachkräftemangel im Bildungsbereich aufmerksam zu machen. Mit der großen Sanduhr haben wir das Ablaufen der Zeit symbolisiert, welche bis zur Einführung des flächendeckenden Ganztagsangebots verbleibt.
Frankfurt: Anlässlich des Weltkindertages weißt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf die Bedeutung von Bildungsgerechtigkeit hin.
Aus diesem Anlass fordert die GEW Hessen, mehr Ressourcen für die Bildungsbereiche bereitzustellen. In Wiesbaden wird sie mit einer Aktion vor dem Hessischen Landtag auf den eklatanten Fachkräftemangel im Bildungsbereich aufmerksam machen. Dabei wird mit einer großen Sanduhr das Ablaufen der Zeit symbolisiert, welche bis zur Einführung des flächendeckenden Ganztagsangebots verbleibt. Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der hessischen GEW, sagt dazu:
Gerade angesichts vermeintlicher Haushaltsengpässe ist es wichtig festzuhalten: In frühkindliche Bildung und nachfolgende Bildungseinrichtungen muss dringend mehr Geld fließen! In Kita und Schule werden Weichen für die Lebenswege von Kindern gestellt. Wird hier gespart, verursacht das hohe individuelle und gesellschaftliche Folgekosten.“ Die Zunahme psychischer Erkrankungen und die zunehmende Vereinsamung von Kindern und Jugendlichen seien alarmierende Entwicklungen. Hierauf müsse unter anderem auch mit verbesserten Bildungsangeboten reagiert werden.
Der unterfinanzierte Bildungssektor benachteilige insbesondere Kinder aus finanzschwächeren Familien und gefährde den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Nils-Ole Pruß, Kitaleiter aus Frankfurt, fordert deshalb kräftige Investitionen in Infrastruktur und Personal:
Ausreichend kindgerechte Räume, eine gute Relation zwischen Kinderzahl und qualifizierten Fachkräften, das sind die wesentlichen Stellschrauben für gelingende Bildung.
Mit dem gravierenden Fachkraftmangel im pädagogischen Bereich drohe zudem eine Abwärtsspirale, welche die Bildungsqualität gefährde. Hochwertige Bildung sei eine maßgebliche Voraussetzung für Bildungsgerechtigkeit. Hier muss nach Ansicht der GEW Hessen mit einer Ausbildungsoffensive und attraktiveren Arbeitsbedingungen gegengesteuert werden.
In der Tarifrunde im öffentlichen Dienst zu Anfang des nächsten Jahres wird es darum gehen, auch Verbesserungen für das überlastete pädagogische Personal zu erreichen“, sagte Andreas Werther, Referent für Sozialpädagogik und Weiterbildung der GEW Hessen, abschließend.