Frankfurt: Kurz nach den Osterferien stehen in Hessen die Abiturprüfungen sowie weitere Abschlussprüfungen an. Die GEW Hessen schließt an ihre Umfragen der letzten Jahre an und wird erneut die anfallende Mehrarbeit der betroffenen Lehrkräfte erheben.
Bereits im vierten Jahr in Folge wird die GEW Hessen den Mehraufwand erheben, der durch die Korrektur der Abschlussprüfungen entsteht. Dazu gehören neben den Abiturprüfungen auch die Prüfungen für den Hauptschulabschluss, für den Realschulabschluss sowie die Abschlussprüfungen verschiedener berufsbildender Schulformen. Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, macht deutlich, weshalb die GEW diese Umfragen erneut durchführt: „Die Abschlussprüfungen werden auch in diesem Jahr Spitzenbelastungen weit über das Erträgliche hinaus mit sich bringen. Gleichzeitig ignoriert der Kultusminister den Wunsch der großen Mehrheit der Lehrkräfte, verbindliche Korrekturtage einzuführen. Unsere Kolleg:innen sind voller Unverständnis, dass sich der Kultusminister diesbezüglich nicht einmal gesprächsbereit zeigt. Deshalb werden wir auch in diesem Jahr mit unseren Umfragen dokumentieren, wie hoch die Belastungen in dem entsprechenden Zeitraum ausfallen. Das werden wir machen, bis das Kultusministerium seine Haltung in dieser Frage ändert.“
Die anonymisierten Umfragen beginnen mit den Abiturprüfungen am 24. April und enden am 15. Juni 2025. Dadurch wird auch der Mehraufwand erfasst, der durch den zweiten Prüfungstermin anfällt. Es steht jeweils eine Umfrage bereit für die Lehrkräfte, die das Abitur abnehmen, sowie eine Umfrage für die Lehrkräfte, die den Haupt- oder Realschulabschluss oder einen beruflichen Abschluss abnehmen.
Während der Prüfungszeit macht die GEW Hessen außerdem mit einer kreativen Protestaktion an den hessischen Schulen auf die Mehrbelastung der Lehrkräfte aufmerksam. In Anlehnung an die Abi-Plakate der Schüler:innen sollen Lehrkräfte Transparente zur Unterstützung ihrer Kolleg:innen gestalten und aufhängen. Die GEW Hessen zeichnet die zehn besten Transparente mit attraktiven Sachpreisen aus. Mehr Informationen finden Sie hier.
Hintergrund:
Seit 2021 wird das schriftliche Abitur nach den Osterferien geschrieben. Das führt zu einer extremen Arbeitsverdichtung für die Lehrkräfte, weil die Korrekturen nicht mehr in der unterrichtsfreien Zeit während der Ferien erfolgen können.
Anders als beispielsweise in Niedersachsen gibt es in Hessen keine verbindlichen Korrekturtage. Lehrkräfte müssen einen Antrag auf Befreiung vom Unterricht zum Zweck der Korrektur von Abiturprüfungen stellen. Ob ein solcher Antrag genehmigt wird, und wie viele Korrekturtage vereinbart werden, hängt von der Schulleitung ab.
Hier finden Sie die Ergebnisse der Umfrage 2024. Auch für die Abschlussarbeiten der anderen Schulformen werden wir eine Umfrage durchführen. Die Umfragen werden jeweils ein Tag vor den Prüfungen freigeschaltet.