Frankfurt: Die GEW Hessen hat im Zeitraum der diesjährigen Abschlussprüfungen zwei Online-Befragungen bereitgestellt. Damit konnten die Lehrkräfte ihre Mehrarbeit dokumentieren, die durch die Korrektur der schriftlichen Abschlussprüfungen anfällt. Das Kultusministerium weigert sich weiterhin, diese erhebliche Mehrarbeit der Lehrkräfte zu ermitteln und verbindliche Korrekturtage einzuführen.
Die beiden Umfragen erfassten den Korrekturaufwand für die Abitur- und Abschlussprüfungen (Haupt- und Realschulabschluss sowie verschiedene Abschlüsse an berufsbildenden Schulen). Da die Abitur- und Abschlussprüfungen seit 2021 nach Ende der Osterferien geschrieben werden, führt dies während des normalen Schulbetriebs zu einer extremen zeitlichen Belastung für die korrigierenden Lehrkräfte.
Umfrageübergreifend sprach sich die große Mehrheit für verbindliche Korrekturtage während der Zeit der Abitur- und Abschlussprüfungen aus. Dies ist aufgrund der Mehrbelastung nicht verwunderlich. In diesem Jahr haben vollbeschäftigte Lehrkräfte während der dreiwöchigen Korrekturzeit der Abiturprüfungen mehr als 41 Stunden zusätzlich gearbeitet. Die erfasste zusätzliche Arbeitsbelastung, die durch die Korrektur der Abschlussprüfungen entstanden ist, stieg im Vergleich zum letzten Jahr sogar um fünf Stunden an und liegt durchschnittlich bei fast 29 Stunden. Die Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass Teilzeitkräfte noch stärker durch die Korrekturen belastet werden.
Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, kommentierte die Ergebnisse: „Die ermittelten Korrekturzeiten bleiben auf einem sehr hohen Niveau. Die damit einhergehende Belastung geht weit über das Erträgliche hinaus. Deshalb fordern wir das Kultusministerium auf, der Forderung der Lehrkräfte nachzukommen und verbindliche Korrekturtage einzuführen“.
Zum Hintergrund:
Die GEW Hessen führt ihre Umfragen bereits im vierten (Abiturprüfungen) beziehungsweise dritten Jahr (Abschlussprüfungen) in Folge durch. Das Kultusministerium weigert sich bislang, die durch die Abschlussprüfungen entstandene Mehrarbeit der Lehrkräfte zu messen oder verbindliche Korrekturtage einzuführen. Die Auswertung der diesjährigen Rückmeldungen finden Sie im Anhang.