1. Mai in Friedberg

11 Uhr Kundegbung, Platz vor der Stadtkirche

1. Mai in Friedberg


11 Uhr Kundegbung, Platz vor der Stadtkirche
Mairede Charlotte Rosa Dick | DGB Hessen-Thüringen
Musik Tine Lott
Maifest mit Infoständen


Warum ist der 1. Mai ein Feiertag?


In Deutschland haben die meisten Feiertage einen religiösenHintergrund. Beim 1. Mai ist das anders. Aber warum gibt es den sogenannten „Tag der Arbeit“, wie der 1. Mai auch genannt wird?

Die Ursprünge liegen in den USA. Zum Ende des amerikanischen Bürgerkriegs, konkret 1865, erhoben die amerikanischen Gewerkschaften erstmals die Forderung nach Einführung des 8-Stunden-Tages. Die tägliche Arbeitszeit betrug 12 Stunden (teilweise auch mehr) an 6 Tagen in der Woche und die Arbeitsbedingungen waren oft unerträglich. Der 8-Stunden-Tag war ein Ziel, das sich nicht so einfach durchsetzen ließ. Daher kam es immer wieder zu Protestaktionen und Streiks. 

Die Forderung des amerikanischen Gewerkschaftsbundes nach dem 8-Stunden-Tag wurde 1889 auf dem internationalen Arbeiterkongress in Paris aufgegriffen. Am 1. Mai 1890 sollte weltweit dafür demonstriert werden, denn die Arbeitszeiten waren überall ausufernd und die Löhne zu gering. 

So auch in Deutschland. Aber am 1. Mai dafür zu streiken und auf die Straße zugehen stieß auf erheblichen Widerstand. Sowohl der Regierung als auch der Arbeitgeber. Mit dem Sozialistengesetz waren Gewerkschaften und die SPD verboten worden. Die Arbeitgeber drohten, Teilnehmer an den Maidemonstrationen auszusperren, zu entlassen oder auf „Schwarze Listen“ zu setzen. Wer auf einer solchen Liste stand hatte keine Chance mehr, in der näheren Umgebung einen Arbeitsplatz zu finden. 

Trotzdem beteiligten sich 1890 in Deutschland etwa 100.000 Menschen an den Streiks und Demonstrationen. Der 8-Stunden-Tag konnte damals noch nicht durchgesetzt werden. Erreicht wurde das Recht der Arbeiter, sich in Gewerkschaften zusammenzuschließen, die sogenannte Koalitionsfreiheit. Ein wichtiger Schritt. 

Die Anfänge des „Tag der Arbeit“ und der Gewerkschaften in Deutschland zeigen, dass erträgliche Arbeitszeiten und gute Arbeit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern erstritten werden müssen. Und es ist keineswegs ausgemacht, dass erreichte Verbesserungen auch Bestand haben. Umso wichtiger ist es, gerade in der heutigen Zeit am „Tag der Arbeit“, aber nicht nur dann, für gute Arbeit und gute Bezahlung einzutreten. 

Der 1. Mai als „Tag der Arbeit“ soll auch daran erinnern, dass Gewerkschaften sich das Recht erkämpft haben, gemeinsam für ihre Interessen und ihre Rechte ohne Sanktionen einzutreten – in den Betrieben und auf der Straße. 

Auf Kundgebungen und Demonstrationen werden die aktuellen gewerkschaftlichen Forderungen deutlich und zeigen, wofür Gewerkschaften stehen. Die Geschichte des 1. Mai und der Gewerkschaften zeigt, dass Beschäftigte umso erfolgreicher sind, je mehr sich zusammentun und gemeinsam für ihre Forderungen engagieren. Warum ist der 1. Mai ein Feiertag? In Deutschland haben die meisten Feiertage einen religiösen Hintergrund. Beim 1. Mai ist das anders. Aber warum gibt es den sogenannten „Tag der Arbeit“, wie der 1. Mai auch genannt wird?

Flyer