Die Opposition erinnert die Landesregierung an ihre bildungspolitische Verantwortung - wir werden das auf der Straße tun!

Pressemitteilung

Die GEW Hessen nimmt positiv zur Kenntnis, dass durch die Oppositionsparteien im Landtag gleich mehrere aktuelle und brisante bildungspolitische Debatten angestoßen werden. Sowohl der Fach- und Lehrkräftemangel, die unzureichenden Ausbildungskapazitäten, die zu hohe Arbeitsbelastung, die unzureichende Bezahlung der Grundschullehrkräfte als auch der erhebliche Investitionsstau der Bildungsinfrastruktur werden von der GEW Hessen seit langem problematisiert.
 

„Wir hoffen auf offene und konstruktive Diskussionen im Landtag“, so Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen. „Am Anfang muss eine ehrliche Bestandsaufnahme stehen.  Schönreden hilft nicht weiter, denn die aktuellen Probleme sind erheblich“.
 

Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen, äußerte sich wie folgt: „Viele Themen, die die Kolleginnen und Kollegen zurzeit in allen Bildungsbereichen umtreiben, stehen in dieser Woche im Landtag zur Debatte. Es freut uns, dass die Oppositions-Fraktionen die Landesregierung an ihre Verantwortung erinnern. Besonders drängend ist es, dem Lehrkräftemangel an Grundschulen mit der Anhebung der Eingruppierung nach A 13 bzw. E 13 zu begegnen. Wir werden uns in den kommenden Wochen auch mit Aktionen dafür auf der Straße laut und deutlich bemerkbar machen.
 

Bereits am Dienstag, den 11. Oktober fragte die Abgeordnete Nina Heidt-Sommer (SPD) die Landesregierung im Rahmen der Fragestunde, wann in Hessen eine einheitliche Eingangsbesoldung nach A13 für alle Lehrerinnen und Lehrer umgesetzt werden soll. Nach Einschätzung der GEW Hessen zeugen die  gestrigen  Äußerungen von Kultusminister Lorz in dieser Fragestunde von einem zunehmenden Realitätsverlust, da aufgrund der entsprechenden Pläne in Nordrhein-Westfalen demnächst mehr als die Hälfte aller Bundesländer ihre Grundschullehrkräfte nach A13 bezahlt. Hessen wird nach Ansicht der GEW damit in Zukunft noch größere Probleme bekommen, Grundschullehrkräfte nach der Ausbildung einzustellen – dank einer im Bundesländervergleich immer schlechteren Bezahlung, und weil die Zahl der zu unterrichtenden Stunden unter allen Bundesländern die höchste ist.
 

Heike Ackermann kritisierte Lorz in diesem Zusammenhang scharf:

An den Grundschulen in Hessen sind fast 14 Prozent der Lehrkräfte nicht für diesen Beruf ausgebildet. Minister Lorz scheint das Problem des immer größer werdenden Lehrkräftemangels im Primarbereich lösen zu wollen, indem er den Kopf in den Sand steckt und die Hände in den Schoß legt. So etwas kommt einer Realitätsverweigerung gleich!
 

Für den 12. November 2022 mobilisiert die GEW Hessen zu einer Demonstration „Nächster Halt Hessen! A 13 für Grundschullehrkräfte jetzt!“  in Frankfurt für die Angleichung der Bezahlung von Grundschullehrkräften nach A 13.

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